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Vollendet - Der Aufstand (Rezension)

Inhalt

Nachdem das Happy-Jack-Erntecamp gesprengt wurde, haben sich Risas, Levs und Connors Leben verändert. Während Risa behindert und an einen Rollstuhl gefesselt ist, muss Connor lernen, wie er den Flugzeugfriedhof mit all den hundert Wandlern führen kann. Lev, der Klatscher, der nicht klatschte, hat plötzlich wieder ein Leben, steht aber stets unter Kontrolle.
Doch neben Streitereien unter Verbündeten und Wandlern kommt es auch immer wieder zu Konflikten mit den Behörden. Wie kann man kämpfen, wenn man eigentlich nicht existieren sollte? Wie dafür sorgen, dass die eigene Existenz nicht von jetzt auf gleich vernichtet wird?

Kritik

Auch wenn man den zweiten Band lange nach Teil eins gelesen hat, kommt man gut wieder ins Geschehen. Zum einen erinnern sich die Protagonisten an wichtige Stellen oder das Gedächtnis wird durch Gespräche aufgefrischt.
Die wechselnde Erzählperspektive ist auf Dauer anstrengend, weil es nicht bloß bei Lev, Connor und Risa bleibt. Mal geht es um andere Figuren, wodurch neue Protagonisten wie Starkey eingeführt werden und manchmal ist es so abgedreht, dass darüber spekuliert wird, was Flugzeuge sehen würden. Das nimmt der Situation die Ernsthaftigkeit, was gerade bei dramatischen Szenen unpassend ist. Vielleicht soll es dem Roman aber auch seine Härte nehmen, um es für ein jüngeres Publikum passend zu machen.
Ein weiterer Nachteil der vielen Perspektiven ist, dass der Leser über vieles Bescheid weiß. Zum einen wirken die unwissenden Charaktere oftmals ein wenig zu blind für die Wahrheit. Zum anderen nimmt es der Story hier und da die Spannung, da man genau weiß, was eintreffen wird und wie die Chancen aufs Überleben stehen.
Gerade gegen Ende fällt es einem schwer, die Ereignisse für realistisch zu halten. Fast schon willkürlich kommt es zu Katastrophen und Figuren sterben, über die man noch viel zu wenig erfahren hat. Da hilft es auch nicht, dass man drei neue Protagonisten geliefert bekommt, denn gerade Starkey ist so unsympathisch, dass er den Leser eher von der Reihe fernhält.
Ein Vorteil von diesem Band ist, dass man viel mehr über die Welt erfährt. Es gibt nicht nur gut und böse, nicht nur zwei Seiten, sondern viele kleinere Organisationen, die sich für das Richtige einsetzen, aber dennoch nicht unfehlbar. Das wird einem gerade von Miracolina vor Augen geführt, die als Zehntopfer unbedingt umgewandelt werden will. Auch wenn ihre Beweggründe kaum verständlich sind, bringt sie eine neue Sicht auf die Lage, die den Leser zum Nachdenken bringt. Ganz im Gegensatz zu Nelson, einem Teilepirat, der auch zu Wort kommen darf, aber keine Bereicherung für die Geschichte darstellt. Er wirkt abstoßend auf den Leser und ist auch als Charakter nicht allzu ausgefeilt. Seine einzige Existenzberechtigung ist, dass man dadurch die Sicht der Behörden und Teilepirate erfährt, um sich als Leser eine eigene Meinung bilden zu können.

Fazit

Band zwei kann nicht ganz so sehr überzeugen wie sein Vorgänger, führt die Geschichte aber auf spannende und interessante Weise und weiß sogar, den Leser zu überraschen.



Autor: Neal Shusterman
Seiten: 544
Verlag: FISCHER Sauerländer

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