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The Chemist - Die Spezialistin (Rezension)

Inhalt

Juliana Fortis arbeitete für die amerikanische Regierung und war dafür zuständig, Informationen aus Gefangenen zu bekommen. Und sie war die Beste - bis jemand beschloss, sie zu töten. Seit drei Jahren ist sie nun schon auf der Flucht und ist mehrfach nur knapp entkommen. Doch es gibt noch Hoffnung auf ein ruhiges, normales Leben.
Ihr ehemaliger Chef bietet ihr ihre Freiheit für einen letzten Job an. Sie soll Daniel Beach verhören, der einen Virus in mehreren US-Metropolen verbreiten möchte.
Doch kann sie ihm trauen?

Kritik

Man kommt sehr schnell und einfach ins Buch und ist sofort gefesselt. Anfangs erfährt man auch einiges über Julianas Arbeit beim Dezernat, um sich auch davon ein Bild machen zu können. Recht zügig wird der Leser in die Bedingungen der Flucht eingeführt und man erlebt hautnah mit, wie sie sich schützt, was verdammt interessant ist. Sie überlebt, weil sie ihren Verstand einsetzt und sich nur verteidigt, statt in den Angriff überzugehen. Im Gegensatz zu allen Agentenfilmen geht es hier primär nicht um Muskelkraft und Ballerei. Viel mehr setzt Juliana auf Chemikalien, die schneller und lautloser töten und schlimmer wehtun, als es jede körperliche Wunde tun können. Auch sehr einfallsreich ist Julianas Entwicklung innerhalb der Geschichte. Drei Jahre schon ist sie auf der Flucht und hat häufig nur wegen ihrer Sicherheitsvorkehrungen überlebt. Und davor hat sie meist in einem Labor mit nur einem Partner gearbeitet. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem sie sich mit anderen Waffen auseinandersetzt und auch mal in den Angriff übergehen muss. Falls sie dafür mutig genug ist.
Der Autorin ist es gelungen, eine moderne, mehr als intelligente Heldin zu schaffen, die gleichzeitig vielschichtig ist. Zum einen ist sie zwiegespalten zwischen ihrer Moral und dem, was sie für ihr eigenes Überleben tun muss. Und dann ist da auch noch der Teil in ihr, der bereit ist, Menschen zu foltern, um Informationen zu bekommen. Man lernt von ihr, für sich einzustehen und dass es nichts schlechtes ist, erst einmal an sich zu denken, denn das kann zum eigenen Überleben führen. Und trotzdem hat sie ihre Moral nicht abgelegt, unterdrückt sie aber immer wieder, um tun zu können, was sie tun muss. Eine unglaubliche starke Frau, die pragmatisch denkt, bevor sie Sentimentalität zulässt - meistens zumindest.
Es dauert lange, bis Juliana und mit ihr der Leser hinter alles kommen. Dadurch bleibt es spannend und selbst dann, wenn man über alles Bescheid weiß, stehen Leben auf dem Spiel und man kann den Roman kaum mehr aus den Händen legen.
Die männlichen Protagonisten (hier nicht genannt, um die Spannung nicht kaputt zu machen) sind sehr verschieden, auch im Umgang mit Juliana. Vor allem einem von ihnen versteht man lange nicht. Er ist quasi Bambi - gut und reines Herzens und scheinbar nichts kann das ändern.
Es kommt zu mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen, wobei diese nicht zu oft vorkommen, als dass sie künstlich kreiert wirken. Und sie werden jedes Mal gründlich erklärt, wodurch man Fehler der Figuren als Gründe dafür erkennt.
Ein wichtiger und total interessanter Teil der Geschichte sind die Hunde, die teils besser trainiert als Soldaten und trotzdem unglaublich süß sind. Ich würde zu gerne auch so einen Hund besitzen, und wenn ihr wissen wollt, wovon genau ich spreche, müsst ihr nur den Roman lesen.
Vor allem aber bleibt es bis zum Epilog spannend und ereignisreich. Und man lernt eine Menge über Chemikalien und ihre jeweilige Wirkung.
Hoffentlich wird es mal eine Verfilmung oder zumindest einen Film/ eine Serie basierend auf der Grundlegenden Idee des Buches geben.

Fazit

Der beste Thriller aller Zeiten. Besser als Bond und Bourne zusammen. Unbedingt lesen!!! 

Autorin: Stephenie Meyer
Verlag: FISCHER Scherz
Seite: 624

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