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Palace of Glass (Rezension)

Inhalt

Rea setzt ihr Leben aufs Spiel, indem sie nachts an illegalen Straßenkämpfen teilnimmt. Aber dies ist die einzige, halbwegs sichere Chance, einen anderen Menschen zu berühren. Denn Rea ist eine Magdalena und kann in den Geist eines anderen Menschen eindringen.
Aus Angst vor Magdalenen gilt in England ein striktes Berührungsverbot und Magdalenen werden weggesperrt oder gleich getötet.
Doch Rea erwartet ein anderes Schicksal, als sie dachte, als man sie in den Palast zitiert. Sie soll die neue Leibwächterin des Kronprinzen werden. Eines Mannes, der Menschen wie sie hasst. Sie soll ihn vor all jenen beschützen, die für die Freiheit der Magdalenen kämpfen. Für ihre Freiheit.
Doch wie sehr kann man die eigene Moral verbiegen? Wie weit ist man bereit zu gehen, um das eigene Überleben zu sichern? Und wie tief kann man sich in die Höhle des Löwen wagen, ehe man nicht mehr lebend hinaus findet?


Kritik

Allein der Klappentext ist schon so ansprechend, dass man es kaum erwarten kann, in diese Geschichte einzutauchen. Auch wenn der Anfang ein wenig schleppend ist, kann man darüber hinweg sehen, da man einige Zeit benötigt, um sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Einer Welt, die gleichsam faszinierend und furchteinflössend ist.
Rea ist eine unglaubliche Figur, da sie sehr komplex ist. Einerseits versucht sie möglichst nicht aufzufallen, um zu überleben. Aber andererseits folgt sie ihrem Herzen, auch wenn es sie in Gefahr bringt. Und vor allem ist sie bereit, alles zu riskieren, um die zu retten, die sie liebt. Und dazu gehören stetig mehr Menschen, auch wenn sie das zum Verzweifeln bringt.
Vom Beginn der Geschichte erinnert es ein wenig an "Selection" von Kiera Cass, da auch hier ein privilegierter Prinz auf ein einfaches, armes Mädchen trifft und sie aller Welt eine Romanze zeigen. Nur das diese nicht echt ist. Aber gerade die Mischung aus Romantik und Actionthriller macht den Roman so einzigartig und genial. Schon bald ist man in den Intrigen des Hofs gefangen und fiebert mit Rea mit, wer genau den Prinzen umbringen will. Und auf welcher Seite die einzelnen Charaktere stehen.
Die Autorin versteht es, durch ihre Protagonistin auch in den Lesern eine Sehnsucht zu wecken, die es einem noch mehr ermöglichen, sich mit Rea zu identifizieren. Dadurch entsteht auch keine allzu große Distanz, wenn Rea mal wieder durch ihre Gabe in die Enge getrieben wird. Denn die Gaben der Magdalenen sind nicht nur faszinierend, sondern auch beängstigend. Aber es ist auch sehr spannend zu erfahren, wie die Gaben funktionieren und was für negative Folgen es hat, eine Magdalena zu sein. Die Magdalenen wirken realer, gerade weil sie auch Risiken und Nachteile durch ihre Fähigkeiten haben und der Leser wird zum Nachdenken angeregt. Denn wie würde man sich selbst verhalten, wenn man wüsste, dass Mitmenschen in die Gedanken und Erinnerungen eindringen können? Oder wie würde man sich verhalten, wenn man ebendiese Fähigkeiten besitzt.
Nach und nach erhascht Rea - und mit ihr der Leser - einen Blick hinter die Fassaden der Figuren und man lernt sie besser kennen. Einige schließt man ins Herz, andere beginnt man zu verabscheuen, denn sie haben zweifelhafte Motive oder agieren fragwürdig. Und um ehrlich zu sein, ist Rea um ihr Leben nicht zu beneiden. Zumal die einzelnen Szenen, die man als Erinnerung aus ihrer Vergangenheit durchlebt, sind mehr als schrecklich und grausam. Es ist fast schon ein Wunder, dass sie eine so starke Kämpferin geworden ist, deren Geschichte man allzu gerne verfolgt.

Fazit

Ein fantastischer Auftakt, der einen in eine faszinierende Zukunft rund um eine starke Kämpferin entführt. Band 2 wird definitiv folgen XD
Für alle Fans von Kiera Cass und Victoria Aveyard.




Autorin: C. E. Bernard
Seiten: 416
Verlag: Penhaligon Verlag

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