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Wütender Sturm (Rezension)

Inhalt

Nachdem die Rote Garde und ihre Verbündeten Maven in der Schlacht geschlagen haben, machen sie sich bereit, Norta endgültig zurückzuerobern. Aber Siege haben ihren Preis und Mare muss sich schon bald für eine Seite entscheiden, was gar nicht so einfach ist, da es nicht nur die Seiten der beiden Calore Brüder gibt.
Zwischen Feinden und Verbündeten muss sich die Blitzwerferin ihren Weg bahnen, um nicht doch noch zu fallen und um ihre Ziele zu erreichen. Sie will die versklavten Roten und Neublüter retten und dafür den König stürzen. Und es ist ihr egal, wer gerade die Krone trägt.
Doch Mavens Besessenheit für die Blitzwerferin ist ungebrochen und er ist bereit, alles und jeden zu opfern, um sie zurückzugewinnen. Wie weit würde der junge König gehen und ab wann ist es zu spät, ihn und das gesamte Königreich zu retten?

Kritik

Zu Beginn zieht sich die Geschichte ein wenig, da viel gleichzeitig geschieht und es primär darum geht, Verbündete zu gewinnen und die Verhandlungen zu führen. Dadurch blickt man hinter die Masken einiger Figuren, aber es dauert eben, bis die Story wieder an Fahrt aufnimmt. Das liegt auch daran, dass es viele Perspektiven gibt, wodurch man viel mitbekommt. Leider ist nicht immer alles wirklich wichtig und einige Szenen dienen nur der sinnvollen Überbrückung, was bei einer einzelnen Perspektive noch sehr sinnvoll sein kann, aber in der Menge an erzählenden Figuren den Lesefluss beeinträchtigt.
Trotzdem wird man von den Intrigen und Plänen der Charaktere gefesselt. Das liegt vor allem daran, dass man herausfinden will, wer wen betrügen und verraten wird und wessen Pläne diesmal aufgehen. Die Autorin schafft es immer wieder, den Leser zu überraschen und zu beweisen, das jeder jeden betrügen kann und daher ist man sich nie sicher, ob irgendetwas nach Plan verlaufen wird oder kann. Allein dadurch ist es spannend und man wird quasi in die Geschichte gesogen.
Im Finale der fulminanten Reihe kommt es gleich zu mehreren großen Schlachten, die alle das Potenzial zu einer finalen Schlacht haben und gerade die Häufigkeit macht den Abschluss der Reihe würdig. Denn Victoria Aveyard hat uns die gesamte Reihe über auf eine wundervolle, spannende und faszinierende Reise und einer Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt, die in diesem Roman ihr Ende finden. Vor allem weil es schlüssig ist. Auch der letzte Teil wirkt nicht konstruiert und die Figuren bleiben sich selbst treu, auch wenn man einige erst jetzt richtig kennenlernt.
Man fühlt mit Mare mit und liebt sie schon seit Band 1, wodurch ihre Reise umso fesselnder ist. Sie ist eine Kämpferin, die sich allem anpasst, um zu überleben. Aber vor allem um jene zu beschützen, die sie mehr als alles liebt. Dabei bleibt sie ihren Zielen treu, auch wenn sie dafür auf etwas verzichten muss. Neben ihr gibt es noch Cal, der zwischen Tradition, Erziehung und seinen eigenen Ideen und Ansichten gefangen ist und dem oftmals der Mut fehlt, dem allem zu entfliehen. Und dann ist da Maven, der ein Konstrukt seiner Mutter ist und gleichzeitig so viel Genialität und Grausamkeit in sich hat, dass es einen fasziniert und gleichzeitig abschreckt. Er ist der perfekte Bösewicht, weil er nicht wirklich ein Bösewicht ist. Er war sein Leben lang das Werkzeug seiner Mutter, einer zweifelhaften Königin, und konnte sich auch nach ihrem Tod nicht von ihr befreien. Und gleichzeitig ist er besessen von der Krone und von Mare, was beides keine gute Idee ist.
Es gibt so viele wunderbare, realistische und mitreißende Figuren, dass sie hier nicht alle erwähnt werden können, aber zwei Namen müssen unbedingt noch fallen: Julian Jacos und Farley. Letztere ist die Art Freundin, die jeder von uns gerne an seiner Seite hätte.
Das gesamte Setting ist wieder einmal bezaubernd, da man noch so viel über die Fähigkeiten der Silbernen und Neublüter lernen kann und möchte, wodurch man noch tiefer in die Welt Nortas eintaucht.
Leider ist das Ende ein wenig enttäuschend, da vieles sehr wage angedeutet wird. Man bekommt es nicht aus der Sicht der handelnden Personen erzählt, wodurch man nicht genau weiß, was vor sich geht und wie es für Norta weitergeht. Das ist schade, schließlich ging es die gesamte Reihe über auch um die Zukunft Nortas. Aber wer weiß, vielleicht lädt uns Victoria Aveyard eines Tages wieder nach Norta ein...

Fazit

Ein absolut würdiges Finale für eine außergewöhnliche Buchreihe. Nichts ist perfekt, aber diese Reihe - und damit auch "Wütender Sturm" - sind verdammt nah dran.





Autorin: Victoria Aveyard
Seiten: 784
Verlag: Carlsen

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