Direkt zum Hauptbereich

Beautiful Liars - Verbotene Gefühle (Rezension)

 Inhalt

Im New Yorker Tower mit seinen 1.000 Etagen spielen sich Averys, Ledas, Eris, Watts und Rylins ganze Leben ab. Von ihren Wohnungen, über ihre Schulen und ihre Freizeitaktivitäten findet alles im Tower statt.
Im Netz dieser Gesellschaft gefangen, werden Geheimnisse zu den größten Problemen und drohen, alles zu zerstören. Kann Hass stärker als Liebe sein? Und wie viel ist der schöne Schein wirklich wert?

Kritik 

Es dauert lange, bis man in die Geschichte hineinfindet. Nicht nur, weil diese abgekapselte Gesellschaft mit all ihren technischen Schnickschnack schwierig zu begreifen ist und die meisten Charaktere sehr naiv zu sein scheinen. Ganz vom Jetset-Leben abgesehen, das einige dort führen. Sondern auch weil wir so viele Erzählperspektiven haben. Ständig springt das Geschehen zwischen den fünf Protagonisten hin und her, sodass der Spannungsbogen immer wieder abreißt. Ungefähr das halbe Buch lang dauert es, bis man anhand der Namen weiß, wer wer ist und nicht länger darüber nachdenken muss, wer genau der jeweilige Erzähler nochmal war. Das stört den Lesefluss und bringt eine gewisse Distanz zwischen Leser und Geschichte. Das ist auch einer der Gründe, warum man bis kurz vor Schluss nicht wirklich mit den Figuren mitfiebert. Man mag keinen so richtig, hegt aber auch keine Abneigungen und so ist es einem fast schon egal, was geschieht. Das ändert sich erst, als es einen wahrnehmbaren Antagonisten gibt. Wobei alle Figuren diesbezüglich von naiven und dummen Entscheidungen geprägt sind. Man fragt sich immer wieder, warum sie nicht einfach offen und ehrlich das Gespräch suchen, denn es hätte vieles einfacher gemacht.
Schon zu Beginn wird angeteasert, das eine Figur sterben wird und es ist ziemlich bedauerlich, das es eine der beiden Figuren ist, die einem zum Schluss ans Herz gewachsen sind. Bis zuletzt hofft man, das es eine der anderen Charaktere ist, was sich dann aber nicht bewahrheitet. Das Opfer ist geschickt gewählt, da man dadurch zwei Gegenspieler erschafft und einige Figuren in ein Dilemma führt, nur wirkt es zu gewollt. Gerade die Todesumstände lassen die Opferwahl willkürlich und unrealistisch erscheinen, wodurch man eine gewisse Wut empfindet. Zumal das Opfer eine realistische Chance auf ein besseres Leben gehabt hatte und man mit dessen Tod mit der besten Figur des ganzen Buches die Chance auf ein glückliches, gemeinsames Leben nimmt. Und das ist die eigentliche Tragödie.
Die Protagonisten sind gut gewählt. Leda, Avery und Eris gehören zur High Society des Towers, auch wenn jede mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat. Wobei man bei manchen Problemen das Gefühl hat, sie werden dramatisiert. Watt und Rylin hingegen bilden einen starken Kontrast zu den anderen Protagonisten, da sie nicht zu den wohlhabenden Bewohnern des Towers zählen und sich ihren Unterhalt hart verdienen müssen. Aber auch bei diesen beiden gäbe es einfachere Wege, ihre Probleme und Geheimnisse anzugehen, statt sie derart aufzubauschen und schlussendlich eskalieren zu lassen.
Bis zu den letzten Kapitel gelingt es dem Roman nicht, den Leser zu fesseln oder zu begeistern. Die Autorin ist zu bemüht, die Protagonisten möglichst komplex erscheinen zu lassen, was gerade wegen der vielen Perspektivwechsel und den oftmals recht kurzen Kapiteln misslingt - einfach weil die Figuren zu wenig Zeit und Raum für eine Entfaltung und Entwicklung bekommen.
Die letzten Kapitel reißen den Roman dann aber aus der Mittelmäßigkeit und man fiebert mit. Gerade weil man bis kurz vor Schluss nicht weiß, wer sterben wird. Das liegt aber vielleicht auch daran, das man sich nur noch sehr grob an den Prolog erinnert und deswegen nicht vom Äußeren her auf das Opfer schließen kann.

Fazit

Nach gefühlten 450 Seiten gelingt es dem Roman, den Leser zu fesseln und gespannt auf die Geschichte zu machen. Man will, ebenso wie eine der Figuren, Rache und genau auf diesen Gerechtigkeitssinn scheint es die Autorin abgesehen zu haben.




Autorin: Katharine McGee
Seiten: 512
Verlag: Ravensburger

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

24 für 2024

 Hallo ihr Lieben, erstmal wünsche ich Euch ein frohes neues Jahr. Lasst uns zuerst einen Blick auf meine Liste von 2023 werfen: Von den 23 ausgewählten Büchern habe ich ganze 14 Stück gelesen, was für mich ein riesengroßer Erfolg ist, da so viele gute Bücher dazwischen gekommen sind. Zudem habe ich in 2023 Hörbücher für mich wiederentdeckt und werde daher in der Liste für 2024 diese auch stärker berücksichtigen, wobei ich hier weniger plane. Kommen wir nun zu meiner Liste für 2024: 1. Die erste Braut 2. Cherish 3. Warrior Cats - Schatten 4. Warrior Cats: Special Adventure - Kurzsterns Bekenntnis 5. Disney Villains - Cruella, die Teufelin 6. Disney Villains - das Herz so kalt 7. Fragile Heart 8. Kingdom of the Wicked - die Göttin der Rache 9. Sturmtochter - für immer vereint 10. Very Bad Bastards 11. Deeply 12. Sister of the Moon 13. Freed 14. Wer die Lilie träumt 15. Spellcaster 2 16. Die Überlebenden 17. Rule of Wolves 18. Unravel Me 19. Land of Stories - eine düstere Warnung 20. Fee

23 für 2023

 Hallo Ihr Lieben, im vergangenen Jahr habe ich von meiner Liste eine Menge geschafft. Insgesamt konnte ich 12 Bücher von 22 lesen, was ich als Erfolg verbuche, da es auch eine Steigerung zu meinem Ergebnis in 2021 ist. Für 2023 möchte ich mich noch vielfältiger aufstellen, da ich gerade in der zweiten Jahreshälfte auch viele Hörbücher gehört habe. Daher werde ich auch hiervon ein paar in meine Liste miteinfließen lassen. Meine Liste für 2023 enthält folgende Titel: 1. Die erste Braut 2. Very Bad Truth 3. Very Bad Bastards 4. King of Scars 5. Deeply 6. Scythe 3 7. Sturmtochter 3 8. Disney Villains - das verzauberte Haar 9. Freed 10. Lonely Heart 11. Kingdom of the Whicked 2 12. Warrior Cats - Ein sternenloser Ort: Fluss 13.  Warrior Cats - Leopardensterns Ehre 14. Children of Virtue and Vengeance 15. Court 16. Charm 17. Rache und Rosenblüten 18. Gefühl und Gefahr 19. Wen der Rabe ruft 20. Spellcaster 2 21. Die Überlebenden 22. The Second Princess - Vulkanherz 23. Dark Sigils Wenn ich d

Very Bad Kings (Rezension)

 Inhalt Für Mable geht ihr größter Traum wahr, als sie das Stipendium für die renommierte Kingston University bekommt. Alles scheint sich endlich in ihrem Leben zu verbessern, bis die fünf Kings in ihr Leben treten. Sie sind reich, verdorben und regieren über den Campus. Und die Stipendiatinnen sind die Figuren in ihrem Spiel. Ein Spiel, das vier Stipendiatinnen vernichten wird. Ein Spiel, das nur der Unterhaltung der Elite dient. Kann Mable gewinnen oder wird sie zwischen den Kings untergehen? Und wie hoch ist der Preis? Kritik Der Prolog gibt einem schon eine ungefähre Ahnung, wohin die Reise gehen wird, was zwar ein wenig die Handlung vorweg greift, es aber nicht weniger spannend macht. Zum einen vergisst man bei all den Ereignissen schon sehr bald, was genau geschehen wird und zum anderen ist man nur umso interessierter an den Hintergründen und was alles zwischen ihnen passieren wird, um dorthin zu gelangen. Mable ist anfangs eher schüchtern und zurückhaltend, womit man sich als Le