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Scythe - das Vermächtnis der Ältesten (Rezension)

 Spoilerwarnung für die Inhaltsangabe!!!

Inhalt

Nachdem Endura versunken ist, versinkt die Welt in Chaos. Die Scythe beginnen sich endgültig in zwei Lager aufzuspalten und Goddard nutzt seine Macht, um seine Gegner zu vernichten. Dumm nur, dass er nicht der einzige Überlebende von Endura ist und seine Gegner umso erbitterter gegen ihn kämpfen. Und schon bald beginnt ein neues Zeitalter die Frage ist nur, wer ist sein Erschaffer und wer formt die Zukunft?
 
 

Kritik

Gerade zu Beginn fällt es schwer, in die Geschichte wieder hineinzufinden. Eigentlich erwartet man, dass die Handlung in etwa an die Versenkung von Endura anknüpft. Stattdessem gibt es mehrere, teilweise neue Erzählperspektiven und wilde Sprünge im Zeitstrang. All das ist nicht gerade hilfreich, um mitzukommen und wirklich mitzufiebern. Es dauert, bis man sich daran gewöhnt, wobei es nach einer Weile teilweise auch wieder zu Art der ersten beiden Bände zurückfindet. 
Die Geschehnisse an sich sind sehr spannend und selten vorhersehbar, sodass man immer unbedingt erfahren will, wie es weitergeht. Dadurch fliegt man praktisch nur so durch die Seiten, sobald der etwas zähe Anfang überstanden ist. Und gerade die heftigsten Szenen schaffen es, den Leser zu berühren und vollends zu fesseln. Gerade hier kann man sich kaum losreißen und erlebt eine Achterbahn der Gefühle.
Wie auch schon bei den beiden Bänden zuvor fragt man sich, wie der Autor auf diese hoch philosophischen Fragen und Ideen gekommen ist. Dies regt zum Nachdenken an, auch nachdem man die Buchdeckel längst geschlossen hat, was typisch für diesen Autoren ist. Das gibt den Romanen noch eine ganz andere Tiefe und lässt sie umso faszinierender wirken.
Es sind nicht nur die Entwicklungen einzelner Figuren, die faszinierend und überraschend sind, sondern auch die des Thunderhead. Einen großen Teil der Faszination dieser Reihe wird durch ihn erzeugt, weil man ihn verstehen möchte. Es ist unglaublich, wie wenig er tun kann, wenn seine Programmierung ihm dies verbietet und man kann sich kaum vorstellen, was wäre, wenn er diese Programmierung umgehen könnte. Leider sind nicht alle Figuren in ihrer Entwicklung glaubwürdig und an manchen Stellen muss man sich fragen, wieso es zu der entsprechenden Entwicklung kam. Es passt in die Geschichte und bringt die Handlung voran, aber es scheint nicht immer zur Figur zu passen, was schade ist, weil es die Geschichte ein wenig unrealistischer macht.
Das Ende ist im Vergleich zum atemberaubenden Mittelteil ein wenig enttäuschend. Irgendwie passt es zwar zu der Geschichte, aber es ist nicht erfüllend und wirkt doch sehr konstruiert. Gerade auch deswegen, weil der Spannungsbogen immer weiter ansteigt, aber der Höhepunkt kaum als solcher bezeichnet werden kann. Da man im Lauf der Geschichte so krasse Höhepunkte hatte, ist es umso ernüchternder- Dies passt zur eher schwächeren ersten Hälfte. aber leider nicht zu den grandiosen ersten beiden Bänden oder dem fantastischen Mittelteil.
Der finale Band lässt einen zwiespältig zurück, da die Geschichte zwar abgeschlossen wird, es sich aber nicht danach anfühlt. Zu viele Fragen bleiben offen und viele Veränderungen kommen zu plötzlich und mit eher zur wenig Erklärungen, als das es sich für den Leser richtig anfühlt. Dadurch ist die Überraschung aber umso größer, weil man eben mit vielem nicht gerechnet hat.

Fazit

Das Finale fällt, vor allem am Anfang und Ende, schwächer als die Vorgänger aus, aber der grandiose Mittelteil ist es allemal wert.



Autor: Neal Shusterman
Seiten: 608
Verlag: FISCHER Sauerländer

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