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House of Gods (Rezension)

 Inhalt

 Das Stipendium am geheimnisvollen Aeternitas Institut kommt Keira nur recht, da sie ihre Zeit lieber mit lateinischen Texten als mit ihren Kommilitonen verbringt. Doch schon bald muss Keira erkennen, dass Aeternitas keine normale Universität ist und nur jene ein Stipendium erhalten, in deren Körper die Seele einer antiken Mythengestalt lebt. Eine Seele, die ihren Wirt tötet, wenn dieser nicht innerhalb weniger Monate die Identität errät...
 

Kritik

Die Grundidee klingt vielversprechend, auch wenn man sich daran gewöhnen muss, dass griechische und römische Mythologie übereinander gelegt werden. Aufgrund des Klappentextes geht man nur von der griechischen Mythologie aus, weswegen es, gerade zu Beginn, verwirrend ist, wenn die römischen Namen oder Sagen verwendet werden. Und auch die ständigen lateinischen Sätze nerven auf Dauer, da diese oftmals nicht übersetzt werden, man aber auch nicht nachschlagen möchte. Dadurch bleibt eine Distanz zu den Figuren, weswegen man weniger mit ihnen mitfiebert.
Keira ist als Protagonistin bedingt geeignet. Von ihren Charakterzügen her kann man sie schnell mögen, aber man erfährt erst sehr spät von ihrer Vergangenheit. Da man lange nur einen Bruchteil ihrerselbst kennt, bleibt man auf Distanz und darunter leidet die Spannung. Man hat nicht das Bedürfnis, unbedingt wissen zu müssen, was vor sicht geht oder ob Keira überleben wird.
Keira agiert oft überstürzt und obwohl die Geschichte aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kommt man oftmals nicht hinterher. Viel zu oft werden Andeutungen gemacht, um die Spannung aufrechtzuerhalten, aber dadurch bleibt besagte Distanz zu Keira bestehen, weswegen man nicht mir ihr mitfiebert.
Auch die übrigen Charaktere sind wenig besser. Die meisten bleiben eher flach, das einzig tiefsinnigere scheinen die antiken Seelen zu sein. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren sind wenig emotional und wirken eher konstruiert, was es weniger glaubwürdig macht. Das es keine krasse Liebesgeschichte gibt, ist eigentlich eine nette Abwechslung, aber das wenige, was es gibt, wirkt so verkrampft und merkwürdig, dass man froh ist, wenn die Szenen vorbei sind.
Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge und man hat stellenweise das Gefühl, gar nicht voranzukommen. Die Wendungen in der Handlung wirken willkürlich und können die Spannung nicht aufrechterhalten. Man hat beinahe das Gefühl, als irre man die ersten ca. zweihundert Seiten durch ein Labyrinth, ehe man die richtige Richtung gefunden hat, was auf Dauer anstrengend ist. Dadurch legt man das Buch oft zur Seite und hat wenig Lust, es wieder in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig bleibt die Geschichte mit ihren vielen kleinen Handlungen nicht im Kopf, weswegen man zum Ende hin nicht mehr allzu viel vom Anfang weiß. Das liegt vor allem an den vielen, fast schon nebensächlichen Handlungssträngen, die in Vergessenheit geraten.
Das Ende des Buchs ist sehr unglaubwürdig und scheint wenig durchdacht. Es ist wie ein roter Faden im Charakter von Keira, dass sie wenig durchdacht handelt, aber ihre Lösung scheint alles mögliche zu sein nur keine Lösung. Umso weniger verständlich ist die Entwicklung danach, die leider nur wenig erklärt wird und weswegen man keinen wirklich versöhnlichen Abschluss mit diesem Buch macht.

Fazit

Die sehr gute Idee scheitert an der mittelmäßigen Umsetzung und der Langatmigkeit, sodass man schlussendlich eher froh ist, das Buch aus den Händen zu legen. Das eher fragwürdige Ende ist da nicht von Vorteil.




Autorin: Rebecca Humpert
Seiten: 378
Verlag: Carlsen

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