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Camp 21 - Grenzenlos Gefangen (Rezension)

Inhalt

Mike und sein Bruder Ricky sitzen tief in der Patsche. Wegen Fahren mit zu hoher Geschwindigkeit, Konsum von Drogen und Widerstand bei der Verhaftung werden sie von ihrem Vater in ein Camp geschickt, wo sie besseres Benehmen lernen sollen. Doch als Ricky sich weiterhin nicht beugt, werden die Brüder getrennt.
Kayla rettet ihren besten Freund vor dem Tod durch eine Überdosis. Doch ihre Eltern wollen nicht, dass sie weiterhin mit ihm Kontakt hat. Deswegen schicken sie ihre Tochter nach Black Hill.
Als die Dinge in Black Hill anders laufen als gedacht, wird Ricky woandershin gebracht. Um seinen Bruder zu finden, wird Mike aufmüpfig und landet gemeinsam mit Kayla im Camp 21.
Dort läuft alles ein wenig härter. Alle Jugendliche tragen ein silbernes Armband, das sie mit einem der anderen verbindet. Sobald sich die beiden Jugendlichen zu weit voneinander entfernen, senden die Armbänder Schmerzimpulse aus, die sogar bis zum Tod führen können.
Können Kayla und Mike überleben oder ist das Camp 21 schlussendlich ihr Ende?

Kritik

Inhaltlich verspricht der Roman eine Menge und das schraubt die Erwartungen ziemlich hoch. Dadurch ist es umso enttäuschender, wenn man zu lesen beginnt. Denn es dauert ziemlich lange, bis man überhaupt erst mit Camp 21 in Berührung kommt. Vor allem aber ist es eine gewisse Zeit lang ziemlich anstrengend, da sowohl Kayla als auch Mike viele ähnliche Erfahrungen macht und man sie quasi doppelt liest. Dadurch lernt man aber die beiden Charaktere besser kennen und das sorgt dafür, dass man später stärker mitfiebert.
Der Schreibstil ist in diesem Roman besser, als in einigen anderen des Autors, da man diesmal besser in die Geschichte eintauchen kann und das Geschehen nicht so sehr in die Länge gezogen wird. Umso überraschender ist die Qualität dieses Buchs, gerade weil sich der Autor auf nur zwei Figuren konzentriert und als Protagonisten einsetzt.
Die Idee des Camps ist sehr interessant und gleichzeitig total schockierend, was den Reiz dieses Romans ausmacht. Es gibt so viele Möglichkeiten und doch sind die Jugendlichen stets eingeschränkt. Und auch wenn die Betreuer aufpassen, dass nichts schlimmeres passiert, sind sie dennoch eher Gefängniswärter. Das wird einem immer dann bewusst, wenn sie die Regeln durchsetzen. Vor allem Bowden, der Campleiter, ist von Beginn an unsympathisch und wirft sehr früh schon Fragen auf, da er eher selten zugegen ist. Sein Gegenpart scheint der anwesende Arzt Goodman, der zwar mitzieht, aber echtes Interesse am Wohlergehen der Jugendlichen zu haben scheint.
Mike und Kayla sind von der Art her Jugendliche von Nebenan. Mit beiden kann man sich schnell identifizieren und sie ins Herz schließen. Und vor allem Kayla hat eigentlich nichts falsch gemacht. Gerade ihre Eltern kann man nicht verstehen und die angedeuteten Gründe hätten deutlich vertieft werden können, damit es nicht ganz so abstrakt wirkt.
Vieles im Verlauf der Handlung wirkt ziemlich weit hergeholt, wodurch die ganze Geschichte weniger real erscheint und das wiederum sorgt dafür, dass man nicht gänzlich in die Story abtaucht. Es ist ein kleiner Wermutstropfen, der später ein wenig geschmälert wird, auch wenn die ganze Auflösung nicht alles wett machen kann. Gleichzeitig sind die Charaktere aber so gut geschrieben, dass man trotzdem mitfiebert und als sich dann die Ereignisse überschlagen, muss man einfach weiterlesen. Zumal noch so viel passiert und es in diesem Roman nicht zu einem knappen Ende kommt, obwohl es keinen großen Showdown gibt, wie es in vielen Jugendbüchern der Fall ist. Die Geschichte wird spannend und schlüssig zu Ende erzählt, auch wenn sie dabei wieder einmal zu fiktiv wird, was gerade bei einem Thriller ein wenig schädlich ist.
Der Epilog ist noch mal ein letztes Aufbegehren, was ein gewisses Triumphgefühl zurücklässt, ganz unabhängig vom eigentlichen Ende und das gibt dem Leser ein gutes Gefühl - vor allem nach diesem Ende.

Fazit

Ein absolut gelungener Thriller, der zwar ein wenig an Realität vermissen lässt, aber durch gute Charaktere, viel Spannung und unerwarteten Wendungen besticht.




Autor: Rainer Wekwerth
Seiten: 352
Verlag: Arena

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