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Rapunzel und die Genmais-Protestbewegung (Rezension)

Inhalt

Durch Evers Tod bricht Reds Welt zusammen. Alles, was ihr geblieben ist, ist die schwache Hoffnung, ihn zurückzubekommen. Dafür muss sie nur in die Hölle und gegen den Teufel gewinnen.
Zu allem Überfluss sind viele Märchenwaldbewohner infiziert und wollen Rapunzel dafür bluten lassen. Schließlich hat sie die Büchse der Pandora geöffnet und die Menschen damit verflucht.
Und ganz nebenbei wartet im Morgenland eine ziemlich wütende Königin Jasemin, die nur auf Rache sinnt und jederzeit angreifen könnte. Ganz sicher kein passender Moment für Jaz' Flucht, aber nachdem Red ihn angeschrien hat, kehrt er ihnen den Rücken. Und dabei bräuchten sie ihn dringender denn je...


Kritik

Die Autorin holt den Leser fast direkt nach Ende des zweiten Bands ab, wodurch man nicht lange braucht, um in die Geschichte zu finden. Auch wenn es schon etwas länger her ist, seit man den vorigen Band gelesen hat.
Durch Evers Tod kommt es auch nicht zu schnulzigen oder kitschigen Liebesszenen, was dem Roman einen sehr gelungenen Start gibt. Zumal die verschiedenen Erzählperspektiven gut gewählt sind, sodass man alles wichtige erfährt.
Die Prinzessinnen und ihre Mitstreiter trennen sich immer mal wieder, um auf kleinere Missionen zu gehen und man bekommt die Geschichte immer aus der Sicht einer beteiligten Person erzählt, wodurch man sich nie lange fragen muss, was mit dem einen Charakter gerade passiert. Glücklicherweise hält sich die Autorin auch nicht allzu lange mit Spekulationen auf, da es immer ziemlich langatmig wird, wenn der Leser mehr als die erzählende Figur weiß, letztere aber dafür lange rätselt.
Die Geschichte rund um den Teufel ist sehr originell und man bekommt quasi einen Ersatz für Neverland geboten, da es diesmal als Schauplatz kaum vorkommt. Auch Wonderland spielt diesmal nur eine untergeordnete Rolle, was eigentlich recht schade ist, da es in beiden Ländern noch eine Menge zu entdecken gibt. Dafür ist die Handlung aber kompakter gehalten und es wird nie wirklich langweilig.
Ein wenig überdreht sind nur die Szenen rund um Jasemin, welche immer mehr abdriftet. Nicht nur, dass einiges vorhersehbar ist. Jasemin ist mit der am wenigsten entwickelte Charakter. Sie soll die Böse spielen und weckt überzeugend Abneigung beim Leser. Aber vieles ist einfach unnötig bösartig an ihr. Nicht all ihre Handlungen können befriedigend erklärt werden und das lässt einen manchmal die Augen verdrehen, wenn sie wieder einmal an der Reihe ist. Umso grausamer ist dann aber der Verlauf ihrer Geschichte, da man aus ihr viel mehr hätte machen können. Sie bleibt als Bösewicht insgesamt zu flach und wird immer mal wieder mehr zur Lachnummer, was ihr auch nicht gerade gut tut. Noch schlimmer steht es nur um Aladdin und Dschinni, die noch weniger Tiefe und vor allem noch weniger Szenen bekommen haben und erst recht die Rolle des Gegenspielers einnehmen sollen. Wobei man hier auch gut noch ein paar Hintergründe erfahren könnte, damit sie realistischer wirken.
Jaz bekommt in diesem Band auch seinen Fett weg, was schade ist, da er eine grandiose Figur ist und viel besseres verdient hätte. Zumal Reds Geheule wegen Ever manchmal wirklich anstrengend werden kann und sie sowieso viel besser zu Jaz passt. Auch wenn man gegen Ende ein wenig versöhnlich gestimmt wird, würden mehr Jaz-Szenen nicht stören.
Wie immer bringt die Autorin den Leser zum Lachen. Sei es wegen Äußerungen der Figuren oder deren Beschreibungen. So ist es nicht verwunderlich, dass man den Roman recht schnell durchlesen kann und es einem vorkommt, als wäre er nur halb so lang. Vor allem aber bekommt man eine neue Sicht auf viele bekannte Figuren. So entdeckt man die weiche Seite der Herzkönigin und auch die bösen Märchenhexen wachsen einem allmählich ans Herz.


Fazit

Eine absolut gelungene Fortsetzung, die Lust auf den finalen Band macht und den Leser herzlich zum Lachen bringt. Auch wenn Jasemin eine ziemliche Nervensäge ist.




Autorin: Nina MacKay
Seiten: 340
Verlag: Drachenmond Verlag

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