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Dark Room of Love (Rezension)

Inhalt

An ihrem Geburtstag lässt sich April zu einer waghalsigen Aktion anstacheln. Sie kauft sich eine Karte für den berüchtigten Dark Room, einen Raum in einem angesagten Club, wo sich zwei Menschen zum anonymen Sex treffen.
Der Abend verläuft absolut gelungen, auch wenn sich April am Tag danach für ihr Verhalten schämt. Schlimmer wird es nur noch, als sie erfährt, wer ihr nächtlicher Partner gewesen ist. Eine Nacht und ein Mensch, die Aprils Leben für immer verändern...

Kritik

Der Beginn ist langsam und erklärend gehalten, was auch nötig ist, da man erst mal ins Setting finden muss. Außerdem bekommt man so auch einen guten Überblick über einige der wichtigsten Figuren und ihre Charaktereigenschaften. Es hilft dabei, April besser kennenzulernen, wodurch man auch schon ahnt, dass die Nacht Spuren an ihr hinterlassen wird.
Ab dem zweiten Kapitel weiß der Leser dann auch, mit wem April sich im Dark Room getroffen hat, da die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird. Dadurch ist klar, dass die Erkenntnis, mit wem sie Sex hatten, nur eine Frage der Zeit ist. Schließlich wuseln Adam und April ständig umeinander herum.
Der Verlauf der Story ist dann aber doch sehr vorhersehbar und verläuft nach dem Genretypischen Muster. Dadurch geht einiges an Spannung verloren, was die Autorin weder durch einen angenehmen Schreibstil noch durch interessante Figuren wett machen kann. Es ist schade, da gerade die Randfiguren, wie Aprils Schwester June, deutlich mehr Spielraum bräuchten, um realistisch zu wirken. Außerdem könnte die gesamte Geschichte ein wenig Raum zum Atmen gebrauchen, was hier leider gänzlich missachtet wurde.
So ist auch der Epilog völlig überstürzt und echt kitschig gehalten. Störend ist auch, dass man keinen Raum zum Weitergestalten bekommt. Alles wird von der Autorin vorgegeben, gerade was die Zeit nach Ende der eigentlichen Geschichte angeht. Auch wenn es alles ein wenig zu schnell zu gehen scheint.
April ist ein schwieriger Charakter, da sie sich einerseits ständig als schwarzes Schaf bezeichnet und rebellieren will und andererseits vor radikalen Entscheidungen zurückschreckt. Fast so, als wolle sie bloß von June als Rebellin betrachtet werden. Hinzu kommt, dass April sich regelmäßig über Vorverurteilungen aufregt, es dann aber selber tut und sich zwischenzeitig keiner Schuld bewusst zu sein scheint. Dadurch entsteht überflüssige Drama, was nur die Zeit bis zum Ende überbrücken soll. Leider ist auch das ziemlich vorhersehbar.
Adam ist da nicht besser. Erst lässt er niemanden an sich ran und will keine Beziehungen und dann ist er bereit, April alles in seinem Leben zu zeigen. Und das nach nicht mal einem Monat Beziehung. Ein ziemlicher krasser Schritt für jemanden, der sich sein halbes Leben lang abgekapselt hat, was ihn unrealistisch erscheinen lässt und  dafür sorgt, dass man nicht richtig in die Geschichte eintauchen kann.
Störend ist auch der Titel des Buchs, da die Geschichte zwar im Dark Room startet, er danach aber nur noch namentlich erwähnt wird. Zwar wird durch ihn ein Geheimnis offenbart, aber das ist deutlich zu wenig, wenn das gesamte Buch danach benannt ist. Vor allem schürt die Autorin damit Erwartungen, die sie nicht halten kann und spricht eventuell die falsche Zielgruppe an.

Fazit

Eine seichte Geschichte für zwischendurch, deren Verlauf viel zu überhastet ist und die durch den Titel falsche Erwartungen weckt. Zum kurzzeitigen Abtauchen aber geeignet.



Autorin: Veronika Engler
Seiten: 186

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