Inhalt
Lucy ist schon immer anders gewesen. Von klein auf an reden die Bücher mit ihr. Als sie dann in der London Library ins Archiv versetzt wird, fordern die Bücher sie auf, ihnen zu helfen. Lucy versucht, die Bücher und ihre Hilferufe zu ignorieren, doch als sie dann ein leeres Buch findet und dessen Schmerz spüren kann, muss sie handeln. Und dann ist da noch Nathan, bei dem sie ein mehr als schlechtes Gefühl dabei hat, ihm eines der alten Bücher zu überlassen, auch wenn es nur für einige Stunden ist.
Als sie den Geheimnissen näherkommt, wird ihr schlagartig klar, dass sie in großer Gefahr schwebt. Kann sie die Bücher und auch sich selbst retten?
Kritik
Mit Lucy kann sich der Leser sehr gut identifizieren. Mit ihr sprechen die Bücher wortwörtlich, aber jeder Leser hat das Gefühl, er spreche mit den Büchern, die er liest. Dementsprechend ist selbst diese außergewöhnliche Fähigkeit nicht zu abwegig, um sich selbst in ihr zu erkennen.
Die Geschichte ist sehr originell und hat etwas mythisches, das man liebend gern erforschen möchte, auch wenn es relativ lange dauert, bis Lucy und damit auch der Leser dahinter kommen. Die große Enthüllung fällt dann leider ein wenig abrupt und wenig pompös aus. Es wirkt schon fast, als habe die Autorin in dem Moment nicht viel Zeit gehabt, um das alles ein bisschen schöner zu verpacken.
Lucy und Nathan teilen eine Verbindung, die ich noch nicht ganz durchschaue. Zwar hat man recht bald eine Ahnung, da diese Art der Verbindung in einigen Jugendbüchern Verwendung findet, trotzdem ist man sich nach dem ersten Band noch nicht ganz sicher. Zumal es auch weitere Parallelen gibt. So findet man hier einen sogenannten Bund, der der Loge in "Rubinrot" stark ähnelt. Die Männer sind bedeutsam und die Frauen haben Unheil angerichtet. Es könnte sich fast schon um eine Kopie handeln, auch wenn es einen anderen Hintergrund hat, den man in diesem Band noch nicht ganz entschlüsseln kann.
Erwähnenswert sind aber auch Lucys Freunde. Jules, die Freundin, der die WG gehört, findet im gesamten Roman zu wenig Aufmerksamkeit und darf leider nicht wirklich mitmischen, auch wenn es gewiss interessant wäre. Marie, die zweite Mitbewohnerin, tritt fast nur dann in Erscheinung, wenn Lucy in der Bibliothek ist, da beide dort arbeiten. Trotzdem stärken die beiden Lucy den Rücken und geben ihr eine gewisse Sicherheit, die für sie als Person wichtig ist. Am Bedeutsamsten ist jedoch Lucys enge Freundschaft zu Colin. Die beiden gehen seit frühester Kindheit ihre Lebenswege gemeinsam und er ist es auch, der sie beschützt und bedingungslos für sie da ist. Auch wenn ihre Erzählung mehr wie Fantasygeschichten klingen. Ihre Freundschaft ist einzigartig und mach Lucy wirklich beneidenswert.
Die Schreibweise macht es dem Leser einfach, ins Geschehen einzutauchen, auch wenn es ein wenig störend ist, dass der Prolog eine Szene recht weit am Ende ist. Zwar fiebert man dadurch auf die Hintergründe hin, ist aber nicht mehr ganz so gespannt, wie es weitergeht, weil man das Ende des Romans fast schon kennt. Durch die vielen Ereignisse im Verlauf der Geschichte, ist der Prolog aber nicht mehr ganz so stark im Gedächtnis, wenn man das Ende erreicht, wodurch es nicht ganz so störend ist. Trotzdem wäre es mir lieber, den Prolog wegzulassen oder eine andere Variante zu wählen.
Eine weitere Störung im Verlauf der Geschichte ist ebenfalls recht weit am Ende. Relativ abrupt und wie aus dem Nichts geschieht eine Katastrophe, die man erst mal nicht begreift, weil es recht schlecht beschrieben ist. Dadurch braucht man einige Anläufe, ehe man alles versteht und das entreißt der Szene ihre Emotionalität, die sie eigentlich verdient.
Eine weitere Störung im Verlauf der Geschichte ist ebenfalls recht weit am Ende. Relativ abrupt und wie aus dem Nichts geschieht eine Katastrophe, die man erst mal nicht begreift, weil es recht schlecht beschrieben ist. Dadurch braucht man einige Anläufe, ehe man alles versteht und das entreißt der Szene ihre Emotionalität, die sie eigentlich verdient.
Fazit
Wenn man ein Buch über Bücher und die Liebe zu Büchern schreibt, müssen die Leser es doch lieben. Oder? Ich für meinen Teil bin sehr gespannt auf den zweiten Band und werde definitiv dabeibleiben. Schließlich muss das große Geheimnis gelüftet werden. Ein Auftakt muss nicht perfekt sein, aber er muss Lust auf mehr machen und genau deswegen ist dieser Roman mehr als gelungen.
Autorin: Marah Woolf
Seiten: 312
Verlag: Oetinger Taschenbuch
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