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Wie Sterne so golden (Hörbuch) (Rezension)

Inhalt

Nach ihrer Flucht aus Frankreich nähern sich Cinder und ihre Freunde Cress' Satellit, um sie zu befreien und gemeinsam gegen die lunarische Königin Levana und ihre geplante Hochzeit mit dem asiatischen Imperator Kai zu kämpfen. Doch die Freunde werden von ihren Feinden überrascht und die Gruppe bricht auseinander.
Cress braucht jetzt mehr denn je ihren Ritter in glänzender Rüstung, von dem sie ihr Leben lang geträumt hat. Aber ist es gerade ihr Schwarm Thorne? Während dessen muss Cinder sich darauf vorbereiten, einen Krieg anzuzetteln, wenn sie eine Chance gegen Levana haben will. Und sie muss ihre Freundin Scarlet aus den Fängen der Tyrannin befreien.
Ist sie all dem gewachsen oder wird sie im Angesicht Levanas Scheitern?

Kritik

In die Geschichte kommt man schnell wieder hinein, da die letzten Ereignisse des vorigen Bandes in den Erinnerungen der Protagonisten erneut ablaufen. Störend ist aber, dass es immer mehr Sichtweisen gibt, beziehungsweise der Erzähler viel zu oft die Sicht wechselt. Wenn es gerade spannend wird, springt er zu einem der anderen Figuren, um von seiner Lage zu berichten, auch wenn man in dem Moment bei der vorigen Szene bleiben möchte. Dadurch kommt man immer wieder aus der Geschichte raus und hat schnell keine Lust mehr. Hinzu kommt, dass man zwischenzeitig einige liebgewonnene Charaktere der vorigen Bände aus den Augen verliert. Deswegen mag man dann aber die neuen Figuren nicht mehr, als man sie sonst mögen würde. Viel mehr entwickelt man eine gewisse Abneigung gegen sie, weil man wegen ihnen nicht mehr bei den geliebten Figuren ist.
Vielleicht liegt meine Abneigung gegenüber Cress aber auch an der Sprecherin. Bei Cress hat sie immer eine so kindlich naive Stimme, die auf Dauer auf die Nerven geht. Und Cress' Verhalten und Charakter machen das nicht wirklich besser.
Leider zieht sich auch die Handlung in die Länge. Zum Teil sind daran die vielen Erzählperspektiven schuld. Aber es wird auch zu viel Zeit bei eher unwichtigen Dingen vergeudet, wodurch die Spannung im Laufe des Romans stark abflaut. Gegen Ende wird dagegen etwas getan, aber der gesamte mittlere Teil hätte man kürzen sollen. Vor allem der Teil in der Wüste ist viel zu lang geraten. Vermutlich wollte die Autorin dadurch eine neue Pärchenkonstellation einführen, aber es ist ihr nicht wirklich gelungen. Man merkt, dass sie beinahe verzweifelt das Märchen "Rapunzel" einfügen will und dafür eben auch ein Paar braucht. Bei "Wie Blut so rot" ist es ihr noch gelungen, ein zweites Märchen mit akzeptablem Paar einzuführen. Das liegt aber vor allem an den beiden interessanten Figuren. In diesem Band ist das Problem, dass man drei Geschichten zu erzählen hat und Cress' Geschichte ist teilweise eher hinderlich. Scarlet wird auf die Reservebank gesetzt, wodurch man ihre Story auf Eis legt, um Cress' zu erzählen und das erscheint mir mehr als falsch. Zumal es ja eigentlich muss Cinder geht, deren Geschichte eng mit Scarlets verwoben ist. Cress hingegen hat ursprünglich nichts mit ihnen zu tun, bis sie sie retten wollen.
Die Science-Fiction- Elemente sind es, die den Leser dazu veranlassen, weiterzumachen. Man möchte wissen, wie es ausgeht, auch wenn man einige Stellen gerne überspringen kann. Hätte ich es gelesen, wäre ich eventuell bei einigen Stellen über Cress ausgestiegen. Zwar verpasst man in manchen Kapiteln wichtige Puzzleteile, die letztendlich zu Lösung führen werden (hoffentlich), aber die meisten Kapitel über Cress sind nicht allzu entscheidend. Ebenso wenig wie Thornes Kapitel, in denen er sich oftmals als Weiberheld, aber eben nicht als echter Held sehen möchte. In den ersten beiden Teilen ist er noch recht sympathisch rübergekommen, aber leider ändert sich das hier. Er versucht verzweifelt, alle davon zu überzeugen, was für ein schlechter Kerl er doch ist. Und als er dann erblindet, ist es ein unnötiges Drama, das die Autorin einführt, um Cress und ihn näher zueinander zu führen, da er plötzlich auf sie angewiesen ist. Die Wendung wirkt aber zu gewollt und dadurch zu unwirklich, als dass man sich damit anfreunden kann. Und leider zieht sich das Drama durch den Roman, was recht ermüdend ist.

Fazit

Gewollt ist leider noch lange nicht gekonnt und man merkt es der Autorin leider an, dass sie viel zu sehr die Märchen in einer Geschichte vereinen wollte. Egal, ob es sinnvoll ist oder ob es passt. Was nicht passt, wurde passend gemacht und  dadurch geht die Qualität der ersten Bände verloren. Ein gewaltiger Abstieg im Vergleich zu "Wie Monde so silbern" und "Wie Blut so rot". Vermutlich wäre es besser gewesen, "Wie Sterne so golden" und "Wie Schnee so weiß" zu vereinen und eine Trilogie zu machen.




Autorin: Marissa Meyer
Seiten: 567
Verlag: Carlsen
Hörbuchverlag: Silberfisch

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