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Dear Evan Hansen (Werbung/Hörbuchrezension)


Inhalt

Evan Hansens Leben ändert sich schlagartig, als sein Brief bei Connor gefunden wird. Connor, der sich umgebracht hat. Fälschlicherweise gehen alle davon aus, dass die beiden Außenseiter Freunde gewesen sind. Völlig überfordert von der Situation spielt Evan mit und verstrickt sich immer weiter in Lügen, bis er das Leben hat, das er immer wollte. Nur wie lange kann man mit einer Lüge leben?


Kritik

Der Inhalt ist durch das Musical geläufig, auch wenn die Handlung nur grob bekannt ist. Dadurch wird man nicht mehr allzu sehr überrascht, auch wenn einem viele Details unbekannt waren. Nur der Anfang ist ein wenig unerwartet, weil die Geschichte eben nicht damit beginnt, wie sich Evans Leben verändert, sondern wie er und Connor aufeinander treffen. Da man aber weiß, dass Connor sterben wird, ist es ein wenig langatmig und man hätte dieses Zusammentreffen auch als Erinnerung einfügen können, was es ein wenig kompakter gemacht hätte.
Evan ist zu Beginn die typische "graue Maus" und man identifiziert sich und sympathisiert sofort mit ihm, weil er der Underdog ist. Ohne wirklich etwas dafür zu können. Es macht ihn menschlich und irgendwie liebenswürdig. Letzteres verliert er mehr und mehr, weil er lügt und betrügt und oftmals keine wirkliche Erklärung dafür hat. Man versteht nicht, wieso er so handelt oder warum er nicht endlich die Wahrheit sagt. Und so scheint er allmählich das zu bekommen, was er verdient. Das passt so gar nicht zu dem Bild, das man durch Ben Platts Darbietung der Songs des Musicals von Evan bekommen hat.
Die Musik ist das, was man am meisten vermisst, wenn man die Songs gehört hat. Hin und wieder wird fast schon beiläufig eine Textzeile aus den Songs zitiert, aber das war es dann auch schon. Da das Musical aber der Ursprung ist, hätte man die Lieder einfügen sollen, um das Erlebnis abzurunden. So fehlt die Emotionalität und auch die Verbindung zum Musical, was man sich bei dem Buch aber erhofft.
Die Stimmen der Sprecher sind angenehm, auch wenn sie oftmals im alltäglichen Lärm untergehen. Sie sind nicht herausragend oder berühren einen emotional, was die Geschichte noch neutraler wirken lässt. Dabei gibt es so viel Potenzial. Wenigstens gibt es eine klare Abgrenzung zwischen den Connor-Kapiteln und denen aus Evans Sicht, wodurch man da nicht durcheinander kommt.
Die Kapitel aus Connors Sicht führen die Story dann ins Absurde, denn er erlebt die Geschehnisse als Geist. Nur selten bereichern seine Erzählungen die Geschichte, denn auch wenn er mehr als Evan mitbekommt, sind es eher unwichtige Szenen. Zumal alles wichtige früher oder später in Evans Kapiteln vorkommen, sodass einem nichts fehlt, gäbe es die Kapitel aus Connors Sicht nicht.
Der Epilog ist teilweise verwirrend, da man einen Moment braucht, um sich zurecht zu finden. Das liegt vor allem an dem unübersichtlichen Zeitsprung, der die Geschichte nicht bereichert und eher so wirkt, als wolle man dem Leser zeigen, wo die Figuren enden. Man hätte das aber auch problemlos der Fantasie des Lesers überlassen können. Das wäre ein viel befriedigenderes Ende, als das eigentliche, das viel zu konstruiert wirkt.



Fazit

Leider kann der Roman nicht mit der Emotionalität des Musicals mtihalten, was vor allem am Fehlen der Lieder und einem stets unsympathischer werdenden Protagonisten.





Autor: Val Emmich
Länge: 591 Minuten
Verlag:  der Hörverlag
Sprecher: Julian Greis, Pascal Houdus

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