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All Lovers Lost - der Sog der Nacht (Rezension)

 Inhalt

Sinas Leben ist anstrengend. Als Medizinstudentin verbringt sie die meiste Zeit im Krankenhaus oder mit lernen oder aber bei ihrem Zweitjob, um ihr Leben zu finanzieren. Bis sie Lazar trifft. Lazar, der so anders zu sein scheint, als andere Männer. Lazar, der echtes Interesse an ihr zu haben scheint. Lazar, der ein Vampir ist und sie in tödliche Gefahr bringt. Denn neben den Vampiren gibt es auch die Vampirjäger und schon bald findet sich Sina in einer ihr unbekannten Welt wider und es steht nicht weniger als ihr eigenes Leben auf dem Spiel ...

Kritik

Der Klappentext des Buches hat mich angesprochen, auch wenn ich mir das Buch im Laden vermutlich nicht gekauft hätte. Da es aber Bestandteil einer Buchbox war, habe ich es nun gelesen und musste feststellen, dass der Klappentext sehr enttäuschend ist. Das liegt vor allem daran, dass er mehr als die Hälfte des Buches erzählt. Man weiß so ziemlich, was alles passieren wird, wodurch die Spannung verloren geht.
Viele Wendungen sind vorhersehbar, was die Geschichte ein wenig langweilig macht. Und dabei handelt es sich nicht bloß um jene Entwicklungen, die bereits vom Klappentext gespoilert wurden. Dadurch verliert man schnell die Lust, weiterzulesen. Das liegt aber auch am Schreibstil der Autorin, der einem oft sehr sachlich und distanziert vorkommt. Dadurch fehlt die Nähe zu den Figuren, was es einem deutlich schwerer macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Hinzu kommen kleinere Fehler, wie doppelter Absatz, was gerade bei einem Buch, das in einem Verlag publiziert wurde, merkwürdig wirkt. Es kann aber auch sein, das dies vor allem deswegen als störend empfunden wird, da der gesamte Roman nicht wirklich zu gefallen vermag.
Die Kapitel sind oftmals kurz gehalten und wechseln mitten auf der Seite, was sehr gewöhnungsbedürftig ist und den Lesefluss stört. Dadurch hat man dann auch das Gefühl, einfach nicht voranzukommen, was aber auch an der teils sehr trägen Handlung liegt. Hinzu kommt, dass es gleich zu Beginn zu viele Perspektiven gibt, die einem zwar eine gute Übersicht über die Ereignisse geben, dafür aber die Bindung zu einzelnen Figuren behindern. Das ist umso schlimmer, da es gerade den Hauptfiguren nicht gelingt, das Herz des Lesers für sich zu gewinnen. Es ist einem das gesamte Buch über egal, was mit den Figuren geschieht und selbst in tragischen Momenten empfindet man nur wenig. Es ist schade, weil man aus der Grundidee so viel mehr hätte machen können.
Vor allem die von der Autorin erschaffene Art der Vampire macht neugierig und man würde gerne mehr über ihre Eigenheiten erfahren. Leider bleibt dafür nicht viel Raum im Laufe des Romans, da sich zu stark auf jene Zeit konzentriert wird, die von Beginn an bekannt ist. Gerade weil man die Welt der Vampire kaum kennenlernt, kann man nicht wirklich in den Roman eintauchen und gibt den Versuch irgendwann auf.  Aber gerade diese mythologischen Wesen sind es, die den Reiz ausmachen und daher ist es umso trauriger, das dieses Potenzial nicht genutzt wurde. 
Das Ende ist umso enttäuschender und auch wenn der Leser die Möglichkeit hat, die Geschichte weiter zu dichten, wirkt es zu kitschig und vorhersehbar. Man hat nicht das Gefühl, dass es ein realistisches Ende ist und auch wenn es eine Geschichte über Vampire ist, sollte sich die Entwicklung real anfühlen. Gleichzeitig lässt es der Autorin die Möglichkeit, eine Fortsetzung zu schreiben, auch wenn man nicht das Gefühl hat, man bräuchte einen weiteren Teil.

Fazit

Der vielversprechende Klappentext fasst mehr als die Hälfte des eher schwachen Romans zusammen. Nicht mal die Figuren können den Leser von sich überzeugen. Eine gute Idee scheitert an der schwachen Umsetzung.


Autorin: Madeleine Puljic
Seiten: 368
Verlag: Knaur


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