Direkt zum Hauptbereich

The Second Princess - Vulkanherz (Rezension)

 Inhalt

Saphina wächst als jüngste von drei Prinzessin relativ sorglos auf. Als dann kurz vor der Hochzeit und Krönung ihrer ältesten Schwester die Zweitälteste unter mysteriösen Umständen stirbt, bricht Saphinas heile Welt zusammen. Schnell muss sie erkennen, dass die Welt gefährlicher ist, als sie dachte und dass sie nun eine verantwortungsvolle Aufgabe aufgebürdet bekommt. Denn auch die zweitgeborene Bell-Prinzessin muss ihre Rolle spielen. Aber kann Saphina die Rolle ausüben, auf die ihre Schwester ihr Leben lang vorbereitet wurde?

Kritik

Der Anfang ist sehr mitreißend und man findet schon auf den ersten Seiten Zugang zu Saphina. Dadurch ist es ein leichtes, in die Geschichte hineinzufinden und mit ihr mitzufiebern. Das ist erstaunlich, da in den ersten Kapiteln nicht wirklich viel geschieht, was für die Qualität dieses Buches spricht.
Saphina ist eher das Mädchen von nebenan als eine vornehme Prinzessin, was es dem Leser leicht macht, sich mit ihr zu identifizieren und sie ins Herz zu schließen. Und da sie der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist, ergibt es auch Sinn, ein Band zwischen ihr und dem Leser entstehen zu lassen.
Dantes Rolle ist gut durchdacht. Er ist der Freund von Maylin, Saphinas versterbenden Schwester, den man lange nicht richtig einschätzen kann. Dadurch beginnt eine Art Katz-und-Maus-Spiel zwischen Vertrauen und Argwohn, die sowohl Saphina als auch der Leser Dante entgegenbringen. Dadurch kommt immer wieder Spannung auf, was der Geschichte definitiv gut tut.
Je tiefer man in die Geheimnisse der Insel St. Lucien und der Bell-Dynastie eintaucht, desto weniger packend und mitreißend ist die Geschichte. Ich weiß nicht, ob es an den vielen abstrakten Informationen liegt, die man erst spät gebündelt erhält oder daran, dass es mehr Erzählungen und weniger Handlung gibt, aber zeitweise ist es sehr schleppend. Was schade ist, weil gerade der Anfang so vielversprechend und gut ist.
Weniger gelungen ist die Mischung aus alter Tradition und Moderne. Es scheint, als würde beides nicht richtig zusammenpassen und so stört es jeweils die Atmosphäre des anderen. Dadurch kann man sich nicht vollends in die Geschichte fallen lassen, was sehr schade ist.
Einige Entscheidungen, die getroffen werden, sind so offensichtlich falsch, dass man nicht glauben kann, dass eine Figur diese auch nur erwägt. Klar dienen sie dazu, die Handlung spannender zu machen, aber gerade diese Konstruiertheit macht es auch schwierig, eine authentische Spannung aufzubauen. Daher kommt auch die ein oder andere Entwicklung nicht allzu überraschend. Es ist nicht mal so, dass es wirklich vorhersehbar wäre, aber man ahnt genug, um nicht überrascht zu sein und fragt sich oftmals, wie naiv oder leichtgläubig die Figuren doch sind. Dadurch wahrt man eine gewisse Distanz zur Geschichte, weswegen man nicht ganz so sehr mitfiebern kann. Und auch das Ende ist da nicht gerade hilfreich, da es noch stärker konstruiert wirkt.

Fazit

Der sehr gelungene Anfang kann leider die kleineren Mängel im Verlauf der Geschichte nicht gänzlich ausgleichen. Dennoch sehr spannend und amüsant.



Autorin: Christina Hiemer
Seiten: 416
Verlag: Carlsen

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Very Bad Kings (Rezension)

 Inhalt Für Mable geht ihr größter Traum wahr, als sie das Stipendium für die renommierte Kingston University bekommt. Alles scheint sich endlich in ihrem Leben zu verbessern, bis die fünf Kings in ihr Leben treten. Sie sind reich, verdorben und regieren über den Campus. Und die Stipendiatinnen sind die Figuren in ihrem Spiel. Ein Spiel, das vier Stipendiatinnen vernichten wird. Ein Spiel, das nur der Unterhaltung der Elite dient. Kann Mable gewinnen oder wird sie zwischen den Kings untergehen? Und wie hoch ist der Preis? Kritik Der Prolog gibt einem schon eine ungefähre Ahnung, wohin die Reise gehen wird, was zwar ein wenig die Handlung vorweg greift, es aber nicht weniger spannend macht. Zum einen vergisst man bei all den Ereignissen schon sehr bald, was genau geschehen wird und zum anderen ist man nur umso interessierter an den Hintergründen und was alles zwischen ihnen passieren wird, um dorthin zu gelangen. Mable ist anfangs eher schüchtern und zurückhaltend, womit man sich al...

Lost Love Circus - Dein Feuer (Rezension)

 Inhalt Auf der Suche nach ihrer vor zehn Jahren verschwundenen Schwester begibt sich Masha zum sagenumwobenen Lost Love Circus. Endlich fühlt sie sich ihrer Schwester näher als je zuvor, ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit bringt. Denn der Lost Love Circus ist nicht grundlos geheim. Und wer dazu erkoren wird, ihn begleiten zu dürfen, muss sein altes Leben hinter sich lassen...   Kritik Der Prolog ist sehr verwirrend. Man ist sofort in Ereignissen drin, die man nicht wirklich erklären kann und bis zuletzt ist man sich nicht sicher, ob es jetzt eine Ahnung für später oder wirklich nur ein Traum ist. Dafür bekommt man aber gleich ein Gefühl für den Schreibstil der Autorin, der sehr angenehm und bildlich ist und einen in die Geschichte zieht. Mashas Reise zum Lost Love Circus ist der Beginn der Geschichte, sodass man gemeinsam mit ihr zum Zirkus stößt, der kein richtiger Zirkus zu sein scheint. Lange ist der Lost Love Circus wenig greifbar und es fällt schwer, wirklich...

Kurzrezensionen

 Aufgrund der stressigen und vollgepackten vergangenen Wochen bin ich nicht dazu gekommen, ausführliche Rezensionen zu meinen gelesenen Büchern zu verfassen. Daher kommen jetzt kurze Fazite zu den Büchern: Welpenalarm (Frauke Scheunemann) Nette Story aus der Sicht eines Dackels. (4 Sterne) Very Bad Devils (Jane S. Wonda) Besser als der vorige Band, auch weil es endlich weiter mit der Story geht und die Kings wieder vollständig sind. (4,5 Sterne) Zimtküsse am Christmas Eve (Lyla Payne) Zwei nette Weihnachtsgeschichten, die miteinander verbunden sind und am besten hintereinander gelesen werden sollten. (4 Sterne) Fourth Wing (Hörbuch) (Rebecca Yarros) Als Hörbuch ein ebensolches Highlight wie als Buch. (5 Sterne) Das Julfest (Kari Köster-Lösche) Nette originelle Geschichte, die stellenweise etwas anstrengend zu lesen ist aufgrund der vielen ähnlich klingenden Namen. (3,5 Sterne) Da ist ja noch das Preisschild dran (Dietmar Bittrich) Unterhaltsame Geschichten für zwischendurch, manche...