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Wen der Rabe ruft (Hörbuchrezension)

 Inhalt

Anders als die übrigen Frauen in ihrer Familie kann Blue keine Geister sehen, aber sie kann die Verbindung ihrer Familie zu den Geistern stärken. Einmal im Jahr gehen sie nachts auf den Friedhof, um die Geister all jener zu sehen, die in den nächsten zwölf Monaten sterben werden.
Als Blue in jener Nacht plötzlich den Geist eines Jungen sehen kann, kann dies nur zwei Dinge bedeuten: entweder wird sie ihn töten oder er ist ihre große Liebe. Dumm nur, dass eine Prophezeiung besagt, dass Blue ihre wahre Liebe mit einem Kuss töten wird. Kann sie den Ereignissen auf den Grund gehen?


Kritik

Obwohl Blue und ihre Familie ganz und gar nicht normal sind, findet man schnell in die Geschichte hinein. Das liegt vor allem daran, dass Blue sehr bodenständig ist und Situationen gedanklich kommentiert und dabei ausspricht, was der Leser denkt. Dadurch hat man gleich zu Beginn schon einen Zugang zu ihr, was den Einstieg in die Geschichte enorm erleichtert.
Da Blue selbst nur am Rande beteiligt ist, was die magischen Fähigkeiten der Familie angeht, bleiben diese einem suspekt. Zu Beginn möchte man schon daran zweifeln, ob es die Verbindung zu den Geistern wirklich gibt, auch wenn es sich um ein Fantasybuch handelt.
Der krasse Gegensatz zu Blue und ihrer Familie sind Gansy und seine Freunde von der Ecclenby. Obwohl sie überwiegend aus reichen Familien kommen und eine teure Privatschule besuchen, sind sie doch relativ normal. Auch wenn sie nach den Leylinien und einer Sagengestalt suchen.
Der Autorin gelingt es, die Figuren nicht abwegig erscheinen zu lassen, was bei ihren Charakteren bzw. Freizeitbeschäftigungen gar nicht so leicht ist. Gleichzeitig nutzt sie diese, um der Geschichte eine mysteriöse Atmosphäre zu verleihen, die einen fasziniert.
Die Sprecher schaffen es, die Figuren und ihre Gefühle authentisch zu vermitteln und einen nach und nach ins Geschehen zu ziehen, sodass man am liebsten weiterhören möchte. Es ist sehr gut, dass es für die verschiedenen Erzählperspektiven unterschiedliche Sprecher gibt, da man sonst schnell durcheinander kommen könnte.
Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist der Handlungsbogen. Man hat nicht wirklich das Gefühl, dass es einen runden Handlungsbogen in diesem Buch gibt, was daran liegen mag, dass es der Auftakt einer Reihe ist. Dennoch hinterlässt es ein Gefühl der Unvollständigkeit, was ein wenig störend ist. Positiv hingegen sind die Verknüpfungen mit Figuren und Ereignissen in der Vergangenheit, was es umso spannender und faszinierender macht. Auch wenn man nicht die Zeit bekommt, sich ausreichend mit allem auseinanderzusetzen. Aber dafür sind vermutlich die Folgebände gut.
Das Ende sorgt dafür, dass man die Reihe fortsetzen möchte, auch wenn man nicht sofort zu Band zwei greifen muss. Einzig eine Offenbarung ist überflüssig, da sie irgendwie aus dem Kontext gerissen zu sein scheint und den Leser eher verwirrt. Aber dennoch ist man darauf gespannt, wie es in Band zwei weitergeht.

Fazit

Der gelungene Auftakt einer Fantasyreihe, die mit einem originellen Setting, spannender Handlung und faszinierenden Figuren glänzen kann.





Autorin: Maggie Stiefvater
Sprecherin: Birte Schnöink, Jona Mues, Florens Schmidt, Christian Rudolf
Verlag: Goya Libre

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