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Die Flammende (Hörbuchrezension)

 Inhalt

 Fire lebt in einer gefährlichen Welt voller Monster und gilt ebenfalls als eines. Ihre Fähigkeiten, in den Geist eines anderen einzudringen und diesen zu manipulieren, machen sie nicht weniger gefährlich. Doch als der König um ihre Hilfe bittet, muss sie sich fragen, ob sie ihre Überzeugungen für höhere Ziele ignorieren kann. Und ob sie nicht dem Monster, das ihr Vater war, ähnlicher wird, als ihr lieb ist.
 

Kritik

 Fire lebt ein wohlbehütetes Leben auf den Ländereien von Freunden, die für ihre Sicherheit sorgen. Denn nicht nur andere Monster haben es auf sie abgesehen, sondern auch Soldaten und die Feinde ihrer Heimat. Es ist ein gut gewählter Anfang, um Fire und ihre Situation kennenzulernen. Gleichzeitig baut die Autorin die ersten Details ein, die erst später Sinn zu ergeben scheinen.
Schnell ändert sich Fires Leben, als sie, begleitet von Prinz Brigan und seinen Soldaten zum Schloss eskortiert wird, was eine mehrwöchige Reise bedeutet. Es ist spannend,  Fire in dieser fremden Umgebung zu beobachten. Anders als vorher kennt sie sich nicht länger aus, ist umgeben von Männern, die ihr mindestens skeptisch gegenüberstehen, während sie gedanklich längst darüber diskutiert, ob sie dem Wunsch des Königs folge leisten kann.
Fires Verbindungen zum Königshaus wirken lange Zeit ein wenig fragwürdig. Zwar wird eine Erklärung hierfür geliefert, aber es scheint trotzdem merkwürdig, dass diese Verbindung trotz aller Geschehnisse und der langen Zeit bestand. Hier wirkt es eher, als wäre dies aufgrund der späteren Entwicklung notwendig gewesen, wurde aber nicht entsprechend begründet oder authentisch aufgebaut.
Auch die Konstellation der Königskinder wirkt ein wenig fragwürdig, aufgrund ihrer Abstammung. Aber es bleibt nicht viel Raum, um dies zu hinterfragen. Zumal es dazu auch keine wirkliche Grundlage gibt. Anders als in so vielen anderen Romanen herrscht hier keine Rivalität zwischen den Geschwistern.
Fires Gabe ist faszinierend und gleichzeitig bleibt sie auch immer geheimnisvoll. Obwohl man einen Einblick bekommt, bleibt es einem fremd und auch die Grenzen und Unterschiede zu anderen werden einem nicht wirklich klar. Aber gerade Fire ist es, die diese Geschichte trägt und ausmacht.
Die Geschichte hat einige Höhepunkte, die manchmal auch eher in den ruhigen Momenten liegen. Leider gibt zwischendurch immer wieder Längen, die teilweise keinerlei Notwendigkeit aufweisen. Einige Figurenentwicklungen sind nur schwer nachvollziehbar,was die Figuren nicht allzu sympathisch macht.
Berührungspunkte zum ersten Band gibt es hier keine, weswegen es nicht schlimm ist, wenn man sich an den ersten Band kaum erinnert. Wobei einige Andeutungen gemacht werden, die darauf hindeuten, dass beide Romane in derselben Welt spielen und es eventuell in einem der beiden folgenden Bücher zu Begegnungen kommen wird.
Die Hörbuchsprecherin macht einen tollen Job. Ihr gelingt es, die Gefühle der Figuren und die Atmosphäre der Szenen herüberzubringen, sodass man tiefer in die Geschichte eintaucht. Aufgrund der Schwachpunkte in der Geschichte glaube ich, dass das Hörbuch besser als das Buch ist.
Gegen Ende gelingt es der Autorin, den Leser zu überraschen, ehe das vorhersehbare Ende dann eintritt. Dies sorgt noch mal für Spannung und weckt das Interesse für den dritten Teil. Gleichzeitig wirkt es ein wenig überhastet und man bleibt mit mehr Fragen zurück, als beantwortet werden.

Fazit

Der zweite Band übertrumpft seinen Vorgänger und sorgt mit einer Slow Burn-Romance für die richtige Spannung, die die teils fade Handlung überstrahlt.
 
 
 
Autorin: Kristin Cashore
Sprecherin: Vanida Karun
Länge: 8 Stunden 1 Minute
Verlag:  Hörbuch Hamburg

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