Direkt zum Hauptbereich

Snyper (Rezension)

 Inhalt

Payton lebt in einer Welt, in der Gleichberechtigung nur bedingt existiert. Nachdem sie ihren Freund mit ihrer Mutter erwischt hat, lässt sie sich volllaufen und landet ausgerechnet im El Paso, das dem berüchtigten Vaughn Adler gehört.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, weckt sie das Interesse von Snyper, einem von Adlers Schatten und dessen rechte Hand. Können Payton und Snyper existieren, ohne einander zu zerstören oder wird einer von beiden unweigerlich vernichtet werden?

Kritik

Zu Beginn wird man quasi ins kalte Wasser geworfen und es dauert ein wenig, bis man sich in New Juarez, einer freien Stadt, die von Adler und seinem Kartell regiert wird, zurechtfindet. Dabei ist Paytons betrunkener Zustand nicht gerade hilfreich. Dafür ist es sehr amüsant, wie sie sich mit Snyper anlegt, nachdem der Alkohol ihre Zunge gelockert hat.
Es dauert eine ganze Weile, bis man mit den Figuren warm wird und ein wenig ihre Beweggründe zu verstehen beginnt. Leider bleibt hier aber einiges im Dunkeln, sodass einem die plötzliche und auf Gegenseitigkeit beruhende Faszination und Besessenheit unbegreiflich bleibt. Vor allem scheint es auch wenig zu den beiden Figuren zu passen, was dazu führt, das man sich nicht in die Geschichte fallen lassen kann, da immer wieder Zweifel laut werden.
Generell bleibt eine gewisse Distanz zu den Figuren, weil sie eben oftmals unrealistisch reagieren. Man hat stets das Gefühl, sie nicht wirklich zu kennen, ist aber auch nicht allzu neugierig. Das ist merkwürdig, da die Geschichte aus beiden Sichten erzählt wird und man Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten bekommt. Gerade dadurch hätte sich eigentlich eine gewisse Nähe entwickeln müssen. Stattdessen wird gerade die zweite Hälfte uninteressant, da sich die Figuren gefühlt im Kreis drehen und man eigentlich längst weiß, wie es ausgehen wird - oder es zumindest ahnt. Dadurch zieht sich die Geschichte ganz schön in die Länge und man verliert die Lust an Paytons und Snypers Geschichte.
Zudem fehlt einem ein echter Einblick in die Welt der beiden. Größtenteils werden jene Stellen erzählt, in denen sie zusammen sind und keiner von beiden scheint ein allzu erfülltes eigenes Leben zu haben. Auch dadurch sind sie kaum greifbar, weil sie zu wenig zu existieren scheinen.
Am Ende geht die Autorin auf all die Fragen ein, die sich dem Leser im Verlauf der Geschichte aufdrängen. Es ist verständlich, das sie nicht alle beantwortet und auf ihre weiteren Werke verweist. Gleichzeitig lässt es den Leser aber auch unbefriedigt zurück, da es ein paar Fragen gibt, die man gerade für dieses Buch beantwortet wissen will. Wie beispielsweise die Gründe für die scheinbar willkürlichen Zeitsprünge, die einen immer wieder aus der Geschichte hinauswerfen.
Hier und da werden Actionszenen eingestreut, die aber eher der Tatsache dienen sollen, Snyper als bösen Jungen darzustellen. Einen allzu großen Effekt haben sie nicht auf die Geschichte, was vor allem dem Punkt geschuldet ist, das es anschließend mehrwöchige Zeitsprünge gibt. Dadurch scheint sich die Geschichte nicht natürlich zu entwickeln und man fiebert schlussendlich auch nicht wirklich mit. Etwas, das man zu Beginn nicht vermutet hätte, denn das Kennenlernen der Protagonisten ist wirklich amüsant und macht Lust auf mehr. Leider hält diese Beziehungskonstellation nicht wirklich an.

Fazit

Eine solide "Bad Boy"-Geschichte mit leider wenig nahbaren und glaubwürdigen Figuren. Auch einzelne Actionszenen können da nicht sonderlich helfen.




Autorin: Crystal May
Seiten: 288
Verlag: Federherz Verlag

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

24 für 2024

 Hallo ihr Lieben, erstmal wünsche ich Euch ein frohes neues Jahr. Lasst uns zuerst einen Blick auf meine Liste von 2023 werfen: Von den 23 ausgewählten Büchern habe ich ganze 14 Stück gelesen, was für mich ein riesengroßer Erfolg ist, da so viele gute Bücher dazwischen gekommen sind. Zudem habe ich in 2023 Hörbücher für mich wiederentdeckt und werde daher in der Liste für 2024 diese auch stärker berücksichtigen, wobei ich hier weniger plane. Kommen wir nun zu meiner Liste für 2024: 1. Die erste Braut 2. Cherish 3. Warrior Cats - Schatten 4. Warrior Cats: Special Adventure - Kurzsterns Bekenntnis 5. Disney Villains - Cruella, die Teufelin 6. Disney Villains - das Herz so kalt 7. Fragile Heart 8. Kingdom of the Wicked - die Göttin der Rache 9. Sturmtochter - für immer vereint 10. Very Bad Bastards 11. Deeply 12. Sister of the Moon 13. Freed 14. Wer die Lilie träumt 15. Spellcaster 2 16. Die Überlebenden 17. Rule of Wolves 18. Unravel Me 19. Land of Stories - eine düstere Warnung 20. Fee

23 für 2023

 Hallo Ihr Lieben, im vergangenen Jahr habe ich von meiner Liste eine Menge geschafft. Insgesamt konnte ich 12 Bücher von 22 lesen, was ich als Erfolg verbuche, da es auch eine Steigerung zu meinem Ergebnis in 2021 ist. Für 2023 möchte ich mich noch vielfältiger aufstellen, da ich gerade in der zweiten Jahreshälfte auch viele Hörbücher gehört habe. Daher werde ich auch hiervon ein paar in meine Liste miteinfließen lassen. Meine Liste für 2023 enthält folgende Titel: 1. Die erste Braut 2. Very Bad Truth 3. Very Bad Bastards 4. King of Scars 5. Deeply 6. Scythe 3 7. Sturmtochter 3 8. Disney Villains - das verzauberte Haar 9. Freed 10. Lonely Heart 11. Kingdom of the Whicked 2 12. Warrior Cats - Ein sternenloser Ort: Fluss 13.  Warrior Cats - Leopardensterns Ehre 14. Children of Virtue and Vengeance 15. Court 16. Charm 17. Rache und Rosenblüten 18. Gefühl und Gefahr 19. Wen der Rabe ruft 20. Spellcaster 2 21. Die Überlebenden 22. The Second Princess - Vulkanherz 23. Dark Sigils Wenn ich d

Very Bad Kings (Rezension)

 Inhalt Für Mable geht ihr größter Traum wahr, als sie das Stipendium für die renommierte Kingston University bekommt. Alles scheint sich endlich in ihrem Leben zu verbessern, bis die fünf Kings in ihr Leben treten. Sie sind reich, verdorben und regieren über den Campus. Und die Stipendiatinnen sind die Figuren in ihrem Spiel. Ein Spiel, das vier Stipendiatinnen vernichten wird. Ein Spiel, das nur der Unterhaltung der Elite dient. Kann Mable gewinnen oder wird sie zwischen den Kings untergehen? Und wie hoch ist der Preis? Kritik Der Prolog gibt einem schon eine ungefähre Ahnung, wohin die Reise gehen wird, was zwar ein wenig die Handlung vorweg greift, es aber nicht weniger spannend macht. Zum einen vergisst man bei all den Ereignissen schon sehr bald, was genau geschehen wird und zum anderen ist man nur umso interessierter an den Hintergründen und was alles zwischen ihnen passieren wird, um dorthin zu gelangen. Mable ist anfangs eher schüchtern und zurückhaltend, womit man sich als Le