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Dark Night Glow (Rezension)

 Inhalt

Muriels Leben ist seit einiger Zeit aus den Fugen geraten, denn sie wird von einem irren Stalker verfolgt. Dummerweise glaubt ihr die Polizei nicht. Als der Stalker ihren Freund ermordet, nutzt sie den gemeinsamen Fluchplan und flieht von Madrid in das kleine Örtchen Punta Umbria.
Eigentlich will sie sich bedeckt halten, erweckt aber schon bald das Interesse von Alvaro, Eladen, Darko und Yeal. Die vier Männer faszinieren sie auf ihre ganz eigene Weise, wobei es bei Darko eher Abneigung ist.
Als dann der Stalker sie findet und die Bedrohung groß ist, geht sie auf das unmoralische Angebot der vier Männer ein, sich auf eine Art Beziehung mit ihnen einzulassen - ohne sie über die drohende Gefahr zu informieren. Wird wieder jemand wegen der Nähe zu Muriel sterben? Und welche dunklen Geheimnisse verbergen die vier Männer?

Kritik

Es dauert eine ganze Weile, bis man in die Geschichte hineinfindet, was auch daran liegt, dass zu Beginn zu vieles von Muriel erzählt werden muss, um die Zusammenhänge verstehen zu können. Darunter leidet das Erzähltempo, weswegen man Muriel überstürzte Flucht auch nicht wirklich mitfühlen kann.
Auch die Ankunft in Punta Umbra kann den Leser nicht wirklich mitnehmen, sodass eine gewisse Distanz gewahrt bleibt. Gerade bei einem Buch mit Thrillerelementen ist jedwede Distanz hinderlich, weil dadurch die Spannung weniger spürbar ist.
Störend sind aber auch die Fehler, die sich eingeschlichen haben. Leider sind es vor allem Rechtschreib- und Grammatikfehler, die den Lesefluss stören und zu dieser Distanz zusätzlich beitragen.
Gelungen ist der Perspektivwechsel in einigen Kapiteln, sodass man auch mehr über die anderen Figuren und deren Beweggründe erfährt. Vor allem Alvaro ist ein sehr faszinierender Charakter, weil er eine sehr dunkle Seite hat, die man nur ansatzweise erleben kann. Er allein ist schon Grund genug, um die Reihe fortzusetzen, weil man wissen möchte, was es mit ihm auf sich hat. 
Die Geschichte mit dem Stalker hat ein paar Schwächen, weswegen es an Glaubwürdigkeit verliert. Nichtsdestotrotz ist es enorm spannend, wenn es zu brenzligen Situationen kommt. Wobei hier teilweise die Spannung künstlich nach oben getrieben wird, was es ein wenig zu konstruiert wirken lässt. 
Auch scheint es, als habe die Autorin sich viel zu wenig Zeit gelassen, um die männlichen Protagonisten einzuführen. Man erfährt nur sehr wenig über sie, was zwar zu einigen Überraschungen führt, aber die Beziehung zwischen Muriel und ihnen viel zu überstürzt wirken lässt. Viel zu schnell scheint die Autorin von den teilweise sehr handlungsarmen und langatmigen Kapiteln durch erotische Momente ablenken zu wollen, was nur begrenzt gelingt. Es entwickelt sich keine realistische Beziehung zwischen Muriel und den Männern, da sie sich kaum kennen und ihnen dafür auch nur wenig Zeit vergönnt ist. Und das scheint nicht mal an Muriels Trauer um ihren verstorbenen Freund zu liegen, denn die wird nur sporadisch thematisiert, wenn sie wieder mal über längere Zeit in ihrem Haus vor sich hinvegetiert. Das Tempo scheint einfach nicht zur Geschichte zu passen, was die Qualität des Romans mindert, gerade auch, weil es in den falschen Momenten zu schnell oder zu langsam ist.
Das Ende soll ein Cliffhanger sein, schafft es aber nicht wirklich, da die Figuren dahingehend dann doch zu leicht zu durchschauen sind. Es ist ziemlich klar, dass man hier auf eine falsche Fährte gelockt werden soll, wenn man bedenkt, wie die Figuren zueinander stehen. Hier wurde das Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft.

Fazit

Trotz der spannenden Geschichte und den interessanten Figuren fehlt es dem Roman vor allem an Glaubwürdigkeit - dennoch wird man zum Folgeband greifen.



Autorin: D.C. Odesza
Seiten: 385
Verlag: KAWA

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