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Buch der Engel (Rezension)

Inhalt

Tief verletzt durch Lucifers Verhalten zieht sich Moon immer weiter zurück. Erst die Aussicht auf eine Lösung, wie sie die Engel besiegen und überleben können, wecken ihren Kampfgeist und sie stürzt sich in die Recherche. Nur hat sie noch immer nicht alle Puzzleteile beisammen und den Engeln fehlt nur noch eine Schlüsselträgerin, um das Paradies zu öffnen und die Apokalypse zu beginnen. Kann Moon wirklich die Menschheit und ihre Zwillingsschwester Star retten?

Kritik

Zu Beginn versucht Moon, alles hinter sich zu lassen. Dabei ist es nicht gerade hilfreich, dass Lucifer und Star das neue Traumpaar bilden. Sie flieht vor den beiden an den Vierten Hof, wo auch Cassiel lebt. Cassiel, dem sie noch immer nicht vertrauen kann, auch wenn sie mittlerweile die Wahrheit kennt. Nur wurde sie viel zu oft von einem Engel verraten, als das sie ihr Leben in deren Hände legen würde.
Da sie eine der 19 Schlüsselträgerinnen ist, stehen Moon einige Privilegien zu, die sie aber nicht über die Realität in Venedigs Straßen hinwegtäuschen können. Zumal sie dafür unter der steten Bewachung der Engel lebt, da sie für diese das Paradies öffnen soll.
Lucifers Verhalten überrascht sowohl Moon als auch den Leser, weil es nicht zu ihm zu passen scheint. Zumal er sich selbst immer wieder widerspricht. Seine Veränderung ist so gewaltig, dass man an seinem eigenen Urteilsvermögen zweifelt. Da man ihn bereits im vorigen Band ins Herz geschlossen hat, will man es nicht glauben.
Doch man liebt auch Moon und leidet mit ihr, wodurch man umso mehr mitfiebert. Zumal gerade jene Kapitel, in denen nicht allzu viel Handlung passiert, wichtig für die Charakterentwicklung sind und man liest sie gerne. Sie runden den Roman ab und lassen einen noch tiefer in Venedig eintauchen.
Einen krassen Kontrast bieten die Szenen, in denen man mehr aus dem Leben der Engel und über deren Vergangenheit erfährt. Dadurch kann man einige Handlungen der Engel besser verstehen. Vor allem aber Moons Sichtweise wird umso verständlicher und man fühlt mit ihr mit.
Wie auch in "Götterfunke" sorgt die Autorin in der "Angelussaga" dafür, dass man vorgefasste Meinungen über Figuren wie Lucifer über Bord wirft und sie ganz neu kennenlernt. Man muss über den Tellerrand blicken und darf nicht alles glauben, was die Legenden besagen. Das führt dazu, dass man sich genauer mit der Bibel auseinandersetzt, nur eben nicht auf theologischer Weise. Man kann Moons Überlegungen folgen, da man die Bibelstellen kennt und dadurch begleitet man sie auf dem Weg zur Wahrheit, da man dieselbe Grundlage hat.
Die realistische Beschreibung der Figuren lässt einen an ihre Existenz glauben, wodurch aber gerade die Brutalen den Leser immer wieder schockieren können. Aber auch der Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass Venedig und auch die Engel so real wirken und man sich umso leichter in diese Welt fallen lassen kann.
Wenn dann gegen Ende das große Rätsel gelöst wird, erlebt man gemeinsam mit Moon alles, da man bis dahin ebenso ahnungslos wie sie ist. Man ist genauso überrascht und überwältigt wie sie und kommt mit dem Geschehen einfach nicht mit. Viel zu viel prasselt auf den Leser ein und es braucht einen Moment, bis man realisiert, was genau passiert. Aber da geht es dem Leser wie der Protagonistin.
Der Epilog bildet einen guten Abschluss für die Reihe, auch wenn er nicht ganz realistisch wirkt. Dafür liefert die Autorin Erklärungsansätze, nach denen die Geschichte dennoch real sein könnte. Man ist in einem Zwiespalt, weil das Ende einerseits fast perfekt und andererseits fast schon unpassend ist. Aber gerade das zeichnet die Romane der Autorin aus, denn sie vereint all die widersprüchlichen Gefühle und Handlungen, die eine umso faszinierendere und realistischere Welt erschaffen.

Fazit

Ein grandioser Abschluss für eine fantastische Reihe über eine mutige, junge Frau, die das Schicksal der Welt in die Hand nimmt und keine Angst vor übermächtigen Engeln hat.




Autorin: Marah Woolf
Seiten: 484
Verlag: Books on Demand

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