Inhalt
Nachdem Ly Eden ihrem Schicksal überlassen hat, landet sie bei einem Menschenhändlerring. Verzweifelt versucht sie zu entkommen, muss sich aber eingestehen, dass sie allein ziemlich aufgeschmissen ist.
Nicht besser steht es um Ly und seine Freunde, die wegen der Sache in Singapur gejagt werden. Diesmal geht es um ihre eigene Haut und nicht um höhere Ziele - oder verschweigen sie einander etwas wichtiges? Denn was steckt wirklich hinter all dem?
Kritik
Trotz Edens Überzeugung, dass Ly bei ihr ist, zweifelt man lange daran. Denn in dem Lager der Menschenhändler kommt ihr kein Ly zur Hilfe. Da es um Leben und Tod geht, fiebert man sofort mit ihr mit, denn auch wenn man sie nicht so sehr liebt wie Amber, will man keinesfalls, dass sie stirbt.
Da Eden die Landessprache nicht spricht, bleibt es sehr rätselhaft. Glücklicherweise hält die Autorin die Szenen auch recht kurz, da man überwiegend Vermutung von Eden bekommt. Umso überraschender ist dann die Auflösung, die recht schnell geliefert wird, wodurch die Geschichte einen Teil ihrer Spannung verliert.
Lange Zeit kommt es zu erotischen Szenen, die zwar zum Genre passen, aber doch ein wenig zu viel sind. Das liegt weniger an der Schreibweise als daran, dass im Grunde nicht viele Variationen auftreten, sie aber bis ins kleinste Detail beschrieben werden. Auf Dauer wird es eher ein wenig langatmig deswegen, gerade weil Eden Sex als Ablenkungsmanöver nutzt und wichtige Gespräche kaum oder erst sehr spät zustande kommen.
Ly wird während des Romans sehr unglaubwürdig, da er anders reagiert, als man es von ihm gewöhnt ist. Manchmal kommt einem der Verdacht, dass er gar nicht mehr nachdenkt, was aber so gar nicht Ly ist. Es stört den Leser, weil es die Welt, die man schon durch "Catching Beauty" kennt, vollkommen aus den Angeln hebt. Zumal man den "alten" Ly viel mehr mag.
Das Vorwort der Autorin verwirrt ein wenig, auch wenn es gut gemeint ist. Zwar ist es praktisch, dass man erst am Schluss erfährt, was die Männer in Syrien sagen, um die Spannung nicht zu nehmen. Nur erinnert man sich am Ende kaum noch daran, was an welche Stelle passt.
Ab der zweiten Hälfte des Romans wird es dann ziemlich abgedreht, was aber zu unseren drei Protagonisten passt. Man fliegt quasi durch die Seiten, weil man wissen will, wer überlebt und wer nicht. Aber auch hier kann man über das Verhalten einzelner Akteure nur den Kopf schütteln. Das führt dazu, dass man sich mit anderen Figuren umso besser identifizieren kann, weil sie dieselben Ansichten wie die Leser haben.
Das finale Kapitel hat es dann noch mal ziemlich in sich. Erst ist man verwirrt, später sprachlos und zum Schluss muss man sich die ein oder andere Träne aus dem Augenwinkel wischen. Auch wenn es nicht perfekt ist, passt es zu Ly und Eden, da sie selbst Trickser und Lügner sind. Die Geschichte wird ihren Protagonisten gerecht und auch wenn Ly noch nie mein Lieblingsgangster gewesen ist, ist er doch liebenswürdig - auf seine ganz eigene Art. Und auch Eden lernt man mit der Zeit zu lieben. Vielleicht hätte sie die gesamte Reihe über mehr Raum gebraucht, um den Leser vollends von sich zu überzeugen. Oder aber es liegt daran, dass sie Ly zu ähnlich ist und auch er nicht an Scrilla herankommt.
Fazit
Der würdige Abschluss dieser Reihe über einen Lügner und sein Gegenstück, für die das Leben ein einziges Spiel zu sein scheint. Man darf auf Wres´ Story gespannt sein.
Autorin: J. S. Wonda
Seiten: 314
Verlag: Selfpublisher
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