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Delicate Elite - Bitter Candy (Rezension)

Inhalt

Rea lebt im Königreich Budapest ein sicheres Leben. Zumindest bis zu ihrem 21. Geburtstag, denn dank des Königssiegels ist sie bis dahin unantastbar. Danach wird ihr Leben zum Albtraum werden.
Doch als ihr Bruder und Erbe ihrer Eltern verschwindet und aus dem Königreich flieht, muss Rea ihm folgen und ihn finden. Schon bald stellt sich heraus, das nicht alles so ist, wie das Königshaus behauptet. Und das es weit mehr gibt, als das Leben im Königreich, unter dem viele Menschen leiden müssen. Aber kann Rea in einer ihr unbekannten Welt überleben?

Kritik

Die Grundidee der Gesellschaft im Königreich ist schockierend und fesselnd, gerade weil man so vieles noch nicht versteht. Leider ändert sich daran aber nicht wirklich etwas, da man von Rea zwar eine kurze Einführung bekommt, aber eben keine tiefer gehenden Informationen. Auch Reas frühe Flucht sorgt dafür, das man all das nur durch Gespräche erfährt, was insgesamt ein wenig schade ist, weil man dadurch Rea und ihre Welt kaum versteht.
Das größte Manko sind aber die Figuren. Viele bleiben sehr blass und scheinen nur dann aktiv am Geschehen teilzuhaben, wenn man sie gerade braucht. Dadurch wird die Welt viel uninteressanter und irrealer und man wird weniger überrascht, wenn etwas geschieht, da man es aufgrund der veränderten Figurenkonstellation erahnen konnte.
Aber auch Rea und die anderen Hauptfiguren sind nicht wirklich gelungen. Allesamt sind sie kaum glaubwürdig in ihrem Handeln und ihrer Haltung und es bessert sich auch nicht im Laufe der Geschichte. Vor allem Rea ist sehr unglaubwürdig gestaltet. Sie ist wie ein Fähnchen im Wind und es braucht wenig, um ihren Charakter oder ihre Sichtweise vollkommen über den Haufen zu werfen. Dadurch verliert man das letzte bisschen Interesse an ihr und Sympathie für sie, wodurch man nicht wirklich mitfiebert, was ihr weiteres Überleben anbelangt.
Auch der Schreibstil und die Stückelung der Kapitel ist sehr anstrengend, wodurch man immer wieder aus den Szenen hinausgeworfen wird. Teilweise kommen Absätze mitten in den Szenen vor, sodass es keinen wirklichen Grund für diesen virtuellen Cut gibt, was den Lesefluss enorm stört.
Es ist ein Erotikroman, dessen Klappentext entsprechende Szenen verspricht. Leider sind diese recht eintönig und unglaubwürdig gestaltet und ziehen sich über viele Seiten, sodass man sich bald nur noch fragt, wann diese endlich enden. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Buch aus diesem Genre ausgerechnet bei den erotischen Szenen nicht punkten kann. Da das aber, wie bereits erwähnt, auch nicht von den Figuren kompensiert wird, fällt es schwer, etwas wirklich gutes über diesen Roman zu schreiben.
Die Handlung ist leider auch eher einfältig und es geschieht stellenweise fast gar nichts. Natürlich braucht es seine Zeit, bis Rea all die Wahrheiten über das Königreich erfahren hat, aber man fragt sich teilweise schon, was sie eigentlich den lieben langen Tag macht, wenn sie sich nicht gerade mit einem Mann zwischen den Laken wälzt. Dadurch gelingt es der Autorin nicht, den Leser zu fesseln oder wirklich für die Welt zu begeistern, weswegen man nicht unbedingt das Bedürfnis verspürt, weiterzulesen.
Auch das Ende ist wenig überraschend und recht unrealistisch. Es fühlt sich zu konstruiert an und man kann nur noch die Augen darüber verdrehen, wie sich alles fügt und was mit den Figuren geschieht. Die Geschichte und die konzipierte Welt haben solch ein gewaltiges Potenzial, das sich leider nicht entfalten konnte und welches, gefühlt, für die eher seichten Charaktere geopfert wurde, um möglichst schnell zu entsprechenden erotischen Szenen zu kommen. Das ist, vor allem in Anbetracht von Reas bisherigem Leben, recht unglaubwürdig und enttäuschend, da Reas Charakter vollkommen umgewandelt wird und sie sich selbst nicht treu bleibt.

Fazit

Der Klappentext verspricht mehr, als der Roman halten kann. Vor allem die Charaktere und ihre Entwicklung behindern die Entfaltung des Potenzials, das die Welt und die Ansätze der Geschichte haben. Schade.



Autorin: Laura Winter
Seiten: 350

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